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Milch: Schmidt empfiehlt Muster-Lieferverträge mit Preisgarantie

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat auf dem Hof von Mathias Flory in Lenkersheim mit sechs überaus besorgten, jungen Milchviehhaltern über die Milchpreis-Problematik diskutiert. Das Fazit der Landwirte fiel durchwachsen aus, wie die Windsheimer Zeitung feststellte.

Lesezeit: 3 Minuten

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat auf dem Hof von Mathias Flory in Lenkersheim mit sechs überaus besorgten, jungen Milchviehhaltern über die Milchpreis-Problematik diskutiert. Das Fazit der Landwirte fiel durchwachsen aus, wie die Windsheimer Zeitung feststellte.


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Aufgrund der abgeschafften Milchquote forderten die Jungbauern von Schmidt dauerhafte Instrumente der Politik zur Regulierung des Milchmarktes, vor allem in Krisenzeiten. Einerseits zur Begrenzung der Produktion, andererseits um für ihre überschüssige Produktion einen Verdienst generieren zu können. "Diese zwei bis drei Prozent machen uns die Probleme", sagt Flory.


Dass staatliche Eingriffe funktionieren, so das Argument, habe das befristete Hilfsprogramm der EU, das im vergangenen Jahr auch Christian Schmidt in Brüssel durchgesetzt hatte, gezeigt. Erzeuger bekamen damals pro Liter Milch, den sie gegenüber 2015 weniger produzierten, Ausgleichszahlungen.


Aktuell bekommen die Milcherzeuger etwa 38 Cent pro Liter. Flory führt den Anstieg vor allem auf das Hilfsprogramm zurück. Allerdings sei das auch nur wenige Cent über dem "Minimum zum Überleben" von 33 bis 36 Cent, was wiederum für den Minister ein gutes Preisniveau sei, mit dem Erzeuger kalkulieren könnten.


Florian Dollinger aus Roth betonte bei dem Gespräch, dass einzelne Betriebe bei sinkenden Milchpreisen nur erweitern und mehr Milch produzieren könnten, um zu überleben. Schmidt stellte daraufhin fest, dass das volkswirtschaftlich eine Katastrophe sei, denn das drücke die Preise nur weiter. Den Forderungen der jungen Landwirte erteilte der Minister allerdings eine Absage: "Die EU-Kommission hat sich klar positioniert." Die Minister-Kollegen der anderen EU-Staaten würden "keine Bereitschaft" zu einer staatlichen Milchmengen-Regulierung zeigen.


Eine klare Antwort auf ihre mehrfachen Fragen, warum das so sei, erhielten sie laut der Zeitung nicht. Schmidt nannte beispielsweise "andere nationale Regulierungsmodelle" und verwies darauf, dass es nur noch einen regulierten landwirtschaftlichen Markt in der EU gäbe: den Wein. Alle anderen seien völlig offen.


So stellt sich Schmidt die Zukunft vor


Schmidts Ansatz für die Zukunft sei eine Verteilung des Risikos unter Erzeugern, Molkereien und Verbrauchern. Bisher liege das Risiko fast ausschließlich bei den Erzeugern. Dabei konnten ihm die Landwirte nur zustimmen. Der Minister brachte Muster-Lieferverträge ins Spiel, die einem Erzeuger die Abnahme eines Großteils seiner Produktionsmenge durch eine Molkerei zu einem festen Preis garantieren würde, allen Überschuss müsste er bei eigenem Risiko auf dem freien Markt anbieten.

 

Lieferverträge bringen laut Dollinger jedoch weder den Bauern noch dem Markt eine Entlastung, weil die Molkereien nur ihr Geschäft im Blick hätten. Das gleiche gelte für den Einzelhandel, der billig anbieten muss, um breite Käuferschichten zufriedenzustellen. Gegenüber der WZ resümierte Mathias Flory: "So recht auf uns eingegangen ist der Minister doch nicht." Die sechs Landwirte baten Schmidt dennoch inständig, sich auf EU-Ebene für die Branche einzusetzen.

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