„Unsere Bauern arbeiten verantwortungsbewusst, umwelt- und tiergerecht sowie ressourcenschonend und nachhaltig.“ Das betonte der Präsident des Hessischen Bauernverbandes, Karsten Schmal, am Montag bei einem Fototermin mit Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier auf dem landwirtschaftlichen Betrieb der Familien Bernd und Jan Winter in Butzbach/Nieder-Weisel.
Dort, wo es Grenzwertüberschreitungen oder Probleme gebe, arbeitet die Landwirtschaft aus eigenem Antrieb an Lösungen. Die Bauernfamilien seien es leid, immer wieder pauschal an den Pranger gestellt zu werden. „Die Landwirtschaft braucht die Akzeptanz der Gesellschaft, deshalb suchen wir den Dialog mit den Verbrauchern und öffnen unsere Stalltüren, zum Beispiel für Schulklassen, Journalisten und Politiker.
Im Vergleich zu früheren Jahrzehnten habe sich in den heutigen modernen Ställen vieles verbessert, hob Schmal hervor. Das gelte zum Beispiel für den Lichteinfall, das Stallklima, die hygienischen Bedingungen und die Tiergesundheit. Davon konnte sich Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier auf dem Hof der Familie Winter überzeugen.
„Ich habe große Hochachtung vor der Leistung der hessischen Landwirte. Sie versorgen die Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und biologischen Produkten und pflegen mit ihrer Arbeit den Erhalt unserer Kulturlandschaft. Die Landwirtschaft ist dabei im Wandel und ändert sich in ihrer Struktur. Mit dem ‚Zukunftspakt Hessische Landwirtschaft‘ haben die Landesregierung und der Bauernverband eine wichtige Grundlage zur Neuausrichtung der zukünftigen hessischen Agrarpolitik für und mit unseren Bäuerinnen und Bauern beschlossen. Dabei besteht kein Widerspruch zwischen konventioneller und ökologischer Landwirtschaft“, sagte der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier.
„Anstatt den Bauern für ihre harte Arbeit zu danken, wurde der Berufsstand mit einer Plakataktion in Misskredit gebracht. Ich begrüße daher ausdrücklich, dass die umstrittene Kampagne über die ‚Neuen Bauernregeln‘ des Bundesumweltministeriums zurückgezogen wurde“, so Bouffier.
In dem breit aufgestellten Unternehmen der Familie Winter werden Sauen gehalten, Schweine gemästet und Ackerbau betrieben. Ein wichtiger Betriebszweig ist die Direktvermarktung. Als weiteres Standbein gehört seit 2010 eine Biogasanlage zum Hof, die gemeinsam mit zwei weiteren Landwirten betrieben wird.
„Im Bereich des Baurechts, der Umwelt- und Klimaschutzgesetzgebung drohen Verschärfungen und Restriktionen, die die landwirtschaftliche Produktion erschweren und Kosten in die Höhe treiben. Vor allem kleinere Betriebe werden dadurch überfordert, entmutigt und geben auf. Die gewünschten Veränderungen müssen praktikabel und wirtschaftlich tragfähig sein. Wir brauchen deshalb eine Politik mit Augenmaß“, betonte Präsident Schmal.
Ministerpräsident Bouffier und Präsident Schmal waren sich darin einig, dass wir in Hessen eine flächendeckende Landwirtschaft benötigen, damit die von den Verbrauchern gewünschte Versorgung mit Lebensmitteln aus der Region halbwegs sichergestellt werden kann.
Laut amtlicher Statistik gibt es in Hessen rund 16 300 landwirtschaftliche Betriebe, darunter 7.200 Rinder- und 3.500 Schweinehalter. Insgesamt bewirtschaften die hessischen Bauern 767.000 Hektar Land, darunter 470.000 Hektar Ackerland und 291.000 Hektar Grünland.