Die Einführung der Antibiotikadatenbank hat direkten Lieferbeziehungen zwischen Ferkelerzeuger und Mäster neuen Auftrieb gegeben. Denn wer direkt kommuniziert, kann Gesundheitsprobleme auf dem „kurzen Dienstweg“ ansprechen und gemeinsam angehen, indem z.B. Impfzeitpunkte verschoben werden.
Auch kann der Ferkelerzeuger in einer Direktbeziehung gezielt Endstufeneber einsetzen, die zum Vermarktungsweg des Mästers passen. Zudem lässt sich das Ferkelaufzucht- und Vormastfutter besser aufeinander abstimmen. Das minimiert den Stress für die ankommenden Ferkel. Transportieren die Landwirte die Ferkel mit einem eigenen Viehwagen, bietet das gesundheitliche und hygienische Vorteile. Auch können sie sich so die Marge aufteilen, die sonst der Händler für sich behält.
Nachteilig für den Ferkelerzeuger ist jedoch, dass er jahreszeitliche Schwankungen in der Ferkelzahl abpuffern muss – entweder über einen eigenen Maststall oder über den Handel. Denn schließlich wollen die meisten Mäster mit immer gleich großen und homogenen Ferkelpartien beliefert werden.
Entscheidend für eine funktionierende Direktbeziehung ist eine gute Kommunikation zwischen den Landwirten und deren Bereitschaft für konstruktive Kritik. Auch die Tierärzte sollten sich austauschen. Und Reklamationen müssen klar geregelt sein.
Dies ist ein Auszug aus dem spannenden Bericht "Wundertüte Zukaufferkel?" in der neuen top agrar 4/2016:
Mäster wollen Einstalltiere, die in der Mast problemlos durchlaufen. Eine gute Ferkelauswahl ist deshalb wichtig. Worauf Sie achten sollten, erklären Josef Klüppel und Samuel Westerheide vom Erzeugerring Westfalen.
Eigentlich ist die Formel ganz einfach: Verluste, Vermarktung, Zunahmen – erfüllen die zugekauften Ferkel in diesen drei Punkten die Erwartungen des Mästers, will er sie auch wieder haben.
Klingt einfach, ist es häufig aber nicht. Genau deshalb ist der Ferkelbezug auch bei vielen Mästern ein Dauerthema. Worauf sollten Sie bei der Ferkelwahl tatsächlich Wert legen? Was sollten top Ferkel mitbringen? Welche Ferkel passen am besten zu welchem Vermarktungsweg? Jetzt ab Seite S12 in der top agrar 4/2016!