Die CSU-Agrarexpertin Marlene Mortler hat sich für eine behutsame Regulierung der Spekulation mit Agrarrohstoffen ausgesprochen. „Spekulation ist grundsätzlich zur Risikoabsicherung der Marktteilnehmer notwendig. Aber ein Übermaß an Spekulation stört die marktwirtschaftlichen Preisfindungsmechanismen“, urteilte die CSU-Politikerin im Anschluss an eine öffentliche Anhörung im Deutschen Bundestag zum Thema. Damit stellte sich Mortler hinter die Position der Agrarminister der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20). Diese hatten sich in der vergangenen Woche auf einen Fünf-Punkte-Aktionsplan verständigt, mit dem sie übermäßige Preisschwankungen bei Lebensmitteln verhindern wollen.
„Wenn bei Geschäftsabschluss Sicherheiten hinterlegt werden müssten, würde die Hebelwirkung umfangreicher Termingeschäfte mit geringem Eigenkapitaleinsatz stärker begrenzt“, sagte die CSU-Frau. Eine weitere Möglichkeit zur behutsamen Steuerung sieht Mortler in mehr Handelstransparenz: „Die Unübersichtlichkeit des Marktes leistet überzogenen Spekulationen Vorschub. Dem kann ein Agro-Marktinformationssystem entgegen wirken, in dem die wichtigsten Daten der G20 Länder zu Produktion, Verbrauch sowie zu Lagerbeständen gesammelt werden.“
Nach Ansicht Mortlers ist zudem ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage von Agrarrohstoffen zentral: „Da die Nachfrage weltweit wächst, muss auch das Angebot durch die Nutzung moderner, effizienter Technologien nachhaltig gesteigert werden. Zudem müssen wir der Verschwendung von Lebensmitteln gegensteuern. Etwa ein Drittel der weltweit verfügbaren Lebensmittel landet auf dem Müll. Das ist unethisch und unchristlich“, sagte Mortler. (ad)
${intro}