Mit einer neuen Forststrategie will die Europäische Kommission eine nachhaltige Waldbewirtschaftung voranbringen. Wie aus einer Mitteilung der Behörde hervorgeht, sollen stärker als bisher Aspekte der Wertschöpfungskette und Auswirkungen anderer Politikbereiche auf die Wälder berücksichtigt werden, darunter Energie- und Unternehmenspolitik oder Forschung und Entwicklung.
Ferner fordert die Kommission die Erhebung EU-weit harmonisierter Informationen über die Wälder, die rund 40 % der Fläche der Gemeinschaft und immerhin fast ein Drittel Deutschlands bedecken. Leitgedanke ist ein Nachhaltiges Forstmanagement (SFM): Wälder und Waldflächen sollen auf eine Weise und in einer Geschwindigkeit genutzt werden, dass ihre ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Funktionen langfristig erhalten bleiben - und zwar vor Ort, national und weltweit, ohne andere Ökosysteme zu schädigen.
Bis 2020 soll sichergestellt sein, dass alle EU-Wälder nach SFM-Richtlinien bewirtschaftet werden. Bis 2030 steht die nachhaltige Erfüllung langfristiger Sozial-, Wirtschafts- und Umweltziele auf dem Plan. Konkrete, überprüfbare Kennzahlen sind in dem Text nicht genannt. Allerdings legt die Kommission acht Schwerpunkte fest. Zunächst sollen Mittel aus der ländlichen Entwicklung eingesetzt werden, um die Umsetzung des SFM voranzutreiben, unter anderem durch Modernisierungsmaßnahmen, Fort- und Weiterbildung für Mitarbeiter sowie mehr Beratung. Auch die Regeln für Staatsbeihilfen sollen auf den Prüfstand gestellt werden, beispielsweise durch Ausnahmeregeln für große forstwirtschaftliche Betriebe. (AgE)