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Stickstoffpolitik

Niederländische Regierung streicht Eiweißgrenze für Kraftfutter

Die niederländische Landwirtschaftsministerin wollte ab Sepember den Eiweißgehalt in der Milchviehfütterung begrenzen. Konnten die massiven Bauernproteste die Maßnahme verhindern?

Lesezeit: 2 Minuten

In den Niederlanden ist es in den vergangenen Monaten mehrfach zu Protesten von Landwirten gekommen. Grund dafür waren die Stickstoffreduktionspläne der niederländischen Landwirtschaftsministerin Carola Schouten. Sie wollte eigentlich ab dem ersten September die Fütterung von Milchvieh mit eiweißreichem Kraftfutter begrenzen. Im Einzelnen plante Schouten unter anderem, für Betriebe mit einer Jahresmilchproduktion von 14.000 kg bis 20.000 kg je Hektar bodenartabhängige Obergrenzen für den Roheiweißgehalt des Kraftfutters einzuführen. Diese sollen für Betriebe, die auf Moor-, Löss- oder Sandboden wirtschaften, auf 164 g beziehungsweise 172 g und 192 g je Kg Kraftfutter festgesetzt werden.

Senkung hat nur geringen Effekt

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Neuberechnungen zeigten jedoch, dass die Senkung schlecht für die Gesundheit der Tiere ist und auch nur einen geringen Effekt auf die ausgestoßene Stickstoffmenge habe. Auch aus der Zweiten Kammer des niederländischen Parlaments kam es zu Kritik an der geplanten Maßnahme. Unter anderem weil die ausschlaggebenden Berechnungen von lediglich einem einzigen Beamten durchgeführt worden sein soll. Diesen Vorwurf wies das Ministerium für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität jedoch entschieden zurück. Die Zahlen seien von einem Team und nicht von einer Einzelperson berechnet worden, berichtet die Onlineplattform niederlandenet.

Ersatzlose Streichung

Aufgrund der Kritik wurde der Effekt der Maßnahmen allerdings noch einmal von der Wageningen University analysiert und untersucht. Ihnen zufolge sei der Eiweißgehalt des Grases aufgrund der anhaltenden Hitze niedriger als gewöhnlich. Um die Gesundheit der Tiere garantieren zu können, bräuchten sie daher eine Eiweißzufuhr durch das Kraftfutter. Darüber hinaus sei die tatsächliche Einsparung an Stickstoff durch diese Maßnahme gering. Letztlich gab die Landwirtschaftsministerin nach und informierte am Mittwoch das Parlament über die ersatzlose Streichung der geplanten Regelung. "Ich werde keine Maßnahme einführen, die nichts bringt ", sagt Carola Schouten im Interview mit Boerderij. Ministerin Schouten muss sich nun auf die Suche nach einer Alternativlösung machen, um den Stickstoffausstoß in den Niederlanden zu senken.

FDF fordert Schoutens Rücktritt

Die Organisation Farmers Defence Force (FDF) feiert die Rücknahme der Stickstoffreduktions-Regelung als großen Sieg der unermüdlichen Arbeit ihrer Anhänger. Die Organisation wirft Schouten vor, ihre Verhandlungsangebote eigensinnig zurückgewiesen zu haben. Sie fordert daher den Rücktritt der Ministerin.

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