Der Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID) hat seine Ablehnung gegenüber nationalen Verwendungsverboten europaweit zugelassener gentechnisch veränderter Futter- und Lebensmittel bekräftigt.
„Die Pläne der EU sind absurd. Damit nimmt die Kommission Abschied vom gemeinsamen EU-Binnenmarkt“, erklärte OVID-Präsident Wilhelm F. Thywissen vergangene Woche in Berlin. Für Deutschland als Handelsnation sei das ein Schritt zurück ins 20. Jahrhundert. „Dann können wir auch gleich wieder die D-Mark einführen“, so Thywissen.
Der Vorschlag der EU-Kommission kollidiere auch mit dem internationalen Handelsrecht. Er gefährde Arbeitsplätze und die Betriebe in den EU-Ländern, deren Regierungen Verwendungsverbote erlassen würden.
Thywissen begrüßte in diesem Zusammenhang Wortmeldungen von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, der sich am Rande des informellen EU-Agrarministertreffens in Riga vor Journalisten klar gegen nationale Verwendungsverbote aussprach. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hatte sich bereits unmittelbar nach Bekanntwerden der Pläne skeptisch geäußert. Die Minister werden am 16. Juni in Luxemburg erstmals formell über den Kommissionsvorschlag beraten. OVID rief den Rat dazu auf, dem Entwurf eine klare Absage zu erteilen.