„Vor uns liegen viele Aufgaben: Das Dürrejahr hat tiefe Spuren in der Land- und Forstwirtschaft hinterlassen. Insbesondere der Zustand der Wälder ist sehr kritisch. Die aktuelle Diskussion um die Düngeverordnung zeigt, wie leichtfertig mit der Existenz vieler landwirtschaftlicher Betriebe gespielt wird. Spätestens mit dem bayerischen Volksbegehren ist der Schutz der Artenvielfalt nach ganz oben auf die politische Agenda gerückt. In Berlin tobt eine Debatte, in der ernsthaft die Enteignung von Unternehmen gefordert wird, um Wohnraum zu schaffen. Und in den Programmen einiger Parteien wird regelmäßig die Einführung einer Vermögenssteuer gefordert.
Wir müssen all diese Debatten aktiv begleiten und gestalten. Das können wir selbstbewusst tun. Denn wir zeigen, wie man Bewirtschaftung und Naturschutz in der Praxis miteinander vereint. Wir wissen, wie man mit Verantwortung für die kommenden Generationen wirtschaftet. Wir stellen unter Beweis, dass man sich auf dem Land immer wieder neu erfinden muss, um Wirtschaftskraft, Arbeitsplätze und ein attraktives Umfeld zu schaffen. Und wir müssen uns nicht verstecken, wenn die Gemeinnützigkeit des Eigentums eingefordert wird. Denn wo sonst, wenn nicht in Wald und Flur wird privates Eigentum so selbstverständlich der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt?
Wir haben viel anzubieten. Aber wir dürfen auch nicht die Augen vor den aktuellen gesellschaftlichen und politischen Trends verschließen. Unsere „License to operate“ steht nicht im Grundgesetz, sondern ist abhängig von der Zustimmung der Gesellschaft. Manche Trends sind schon jetzt absehbar: Der EU-Haushalt und damit auch der Anteil für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) werden kleiner werden. Die Zahlungen aus der GAP werden sich stärker an messbaren Leistungen orientieren. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wird künftig schwieriger werden, und auch von der Landwirtschaft werden künftig weitere CO2-Einsparungen eingefordert werden.
Wie gehen wir mit diesen Herausforderungen um? Indem wir zeigen, dass wir unsere Betriebe nachhaltig aufstellen und mit unserem Grund und Boden verantwortlich umgehen. Indem wir verdeutlichen, dass die Stärke der Familienbetriebe auf dem Land der Schlüssel dafür ist, um einer weiteren Polarisierung von Stadt und Land entgegenzuwirken. Indem wir Bündnisse mit anderen Verbänden schließen und die gesamte Kraft des ländlichen Raums mobilisieren. Indem wir der Politik und der Gesellschaft klarmachen, dass Klima-, Umwelt- und Naturschutz nur mit und nicht gegen den ländlichen Raum funktioniert. Und indem wir der Politik konstruktive und informierte Vorschläge und Angebote machen.“
{{::textbox::standard::Max Frhr. v. Elverfeldt ist seit 14. Mai 2019 neuer Bundesvorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst. Der Verband wechselte im Mai 2016 seinen Namen und firmierte davor unter Arbeitsgemeinschaft der Grundbesitzerverbände. Der Diplom-Kaufmann v. Elverfeldt betreibt seit 2001 gemeinsam mit seiner Frau Antoinette den land- und forstwirtschaftlichen Betrieb Kalbeck in Weeze am Niederrhein. Seit 2011 ist er bereits Vorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst in NRW. Außerdem ist er Vorsitzender des Aktionsbündnis Forum Natur (AFN), einem Zusammenschluss mehrerer Verbände des ländlichen Raums, darunter die Familienbetriebe, der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Deutsche Jagdverband (DJV).::}}
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von Philipp Schmid
Als Baron hat man leicht reden
Als Landwirt ohne Adelstitel ist es schon schwieriger sich den Trends einer zu Sehens in landwirtschaftlichen Belangen ungebildeten Gesellschaft zu beugen. Ich sehe vor allem bei unseren jüngeren Menschen das fehlen von Respekt vor dem Eigentum. Grün Rot Rot und ihre Wähler wollen ... mehr anzeigen den Öko- Kommunismus, das ist ein Trend und davor sollte man auch nicht die Augen verschließen. weniger anzeigen
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von Anton Obermeier
Grün-Rot-Rot
So wie es aussieht, gibt es über kurz oder lang eine GRR-Koalition. Viel Spass beim erfüllen der "gesellschaftlichen" Forderungen die dann auf die Landwirtschaft zukommen. Die Grünen werden die Zwangsökologisierung der Produktion durchziehen, die SPD wird die Enteignung ... mehr anzeigen landwirtschaftlicher Flächen zum sozialen Wohnungsbau fordern und die Linke für die Einführung von Vermögenssteuer auf landwirtschaftlichen Grundbesitz und die Abschaffung von Ausnahmen bei der Erbschaftssteuer bei der Hofübergabe sein. Bleibt abzuwarten wie viel von diesem Land noch übrig ist nachdem diese drei apokaliptischen Reiter darüber gezogen sind. weniger anzeigen
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von Wilhelm Grimm
So wird das nichts, Herr von Elversfeld !!!!!
Den Glauben an das Gute im Menschen müssen sie sofort aufgeben. Daran ist schon Frau Klöckner gescheitert.
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von Heinrich Roettger
Abschaffung der Grunderwerbssteuer für Junglandwirte.
Der Kauf eigener Produktionsflächen sollte für landwirtschaftlich qualifizierte Junglandwirte im Haupterwerb von der Grunderwerbsssteuer befreit werden. Dies sollte für die ersten 10 Hektar gelten. Gegenfinanziert wird das Ganze mit der Abschaffung des Steuerprivilegs für den Erwerb ... mehr anzeigen von 95 % GmbH Anteilen. Dies sollte für alle Immobilien gelten. Grundeigentum und Wohneigentum. Eine soziale Marktwirtschaft lebt von einer gesteuerten und breiten Eigentumsverteilung in der gesamten Gesellschaft. weniger anzeigen
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