Auch nach dem Auslaufen der EU-Milchquotenregelung im April 2015 können die niederländischen Milchviehbetriebe ihre Produktion - selbst wenn sie es wollten - kaum noch ausdehnen, weil sie sich im Dezember 2013 aus Umweltschutzgründen zu einer sektoralen Begrenzung des Phosphatausstoßes verpflichtet haben.
Wie aus der entsprechenden Branchenvereinbarung hervorgeht, beläuft sich die vereinbarte Phosphatobergrenze für die Milchproduzenten auf 84,9 Mio kg pro Jahr, wobei der Ausstoß aus dem Jahr 2002 als Referenzwert gewählt wurde. Diese Linie soll bis zum Jahr 2020 nicht überschritten werden.
Nach vorläufigen Berechnungen des Haager Statistikamtes (Centraal Bureau voor de Statistiek - CBS) erhöhten sich die Phosphatemissionen des Sektors im Jahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr bereits um 4,9 Mio kg oder 6,4 % auf 81,1 Mio kg. Von den zusätzlichen Emissionen entfielen 4,2 Mio kg Phosphat auf Milchkühe und 0,7 Mio t auf Jungvieh. Gleichzeitig wurde der Kuhbestand in den Milchbetrieben bis zum 1. Dezember 2013 binnen Jahresfrist um 56 000 Tiere oder 3,6 % auf knapp 1,6 Millionen Tiere aufgestockt.
Auch der Jungviehbestand erhöhte sich, und zwar um 65 000 Tiere oder 4,2 % auf fast 1,3 Millionen Tiere. Für weitere Bestandsaufstockungen verbleibt nun nur noch ein „Puffer“ von 3,8 Mio kg Phosphat; dann wäre nämlich die vereinbarte Phosphatobergrenze erreicht.
Im Zuge der Bestandserhöhung wurde die nationale Milchquote nach aktuellen Berechnungen der Wirtschaftsgruppe Milch (Productschap Zuivel - PZ) im Wirtschaftsjahr 2013/14 um 474 Mio kg Milch oder 4 % überschritten. Daraus ergab sich mit einem Betrag von rund 132 Mio Euro laut PZ die höchste Superabgabe für die niederländischen Milcherzeuger seit Einführung der Quotenregelung im Jahr 1984.