In Polen lagen die Preise für landwirtschaftliche Flächen zu Beginn dieses Jahres deutlich über dem Vergleichsniveau von 2012. Wie die staatliche Agentur für Landwirtschafts-Immobilien (ANR) bekanntgab, wurden im ersten Quartal 2013 für einen Hektar durchschnittlich 18 835 Zl (4 528 Euro) gezahlt; das waren 8,3 % mehr als in der entsprechenden Vorjahresperiode. Gegenüber dem Zeitraum Oktober bis Dezember 2012 verbilligten sich die Agrarflächen jedoch um 6,9 %.
Zu diesem Preisrückgang hat laut Angaben der ANR aber beigetragen, dass zum Jahresauftakt 2013 mehr Areale in Regierungsbezirken mit verhältnismäßig niedrigen Preisen privatisiert worden sind. So entfielen im ersten Quartal 36 % der insgesamt verkauften 26 000 ha auf Westpommern, Ermland-Masuren und Podlachen, wo durchschnittlich nur 16 000 Zl/ha (3 845 Euro) erlöst wurden.
Weit höhere Preise wurden in anderen Regionen erzielt. Im Bezirk Schlesien, der im Wesentlichen Oberschlesien umfasst, wurden für den Hektar im Mittel 29 700 Zl (7 137 Euro) gezahlt, in Großpolen 26 800 Zl (6 440 Euro) und in Kujawien-Pommern 22 500 Zl (5 406 Euro).
Am billigsten waren landwirtschaftliche Flächen im Bezirk Lublin zu erwerben, nämlich für 11 500 Zl/ha (2 763 Euro) im Schnitt. Außerdem wurden der ANR zufolge im Berichtsquartal mehr kleinere, und damit relativ betrachtet preiswertere Grundstücke privatisiert. Flächen mit bis zu 10 ha hätten einen Anteil von 90 % ausgemacht.
Seit dem EU-Beitritt Polens im Jahr 2004 sind die Preise für landwirtschaftlichen Grund in dem Land stark gestiegen, bis Ende 2012 um durchschnittlich 286 %. Besonders stark fielen die Aufschläge in den Bezirken Niederschlesien mit 330 % und Oppeln mit 382 % aus.
Zum Vergleich: In Ostdeutschland erhöhten sich die Kaufwerte für landwirtschaftliche Grundstücke im Zeitraum 2004 bis 2011 um durchschnittlich 88 %, wobei Thüringen mit 50 % das untere und Brandenburg mit 150 % das obere Ende bildeten. In Westdeutschland belief sich das mittlere Preisplus in derselben Zeit auf 17 %; Schleswig-Holstein verzeichnete dabei mit 51 % den kräftigsten Aufschlag. (AgE)