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Röring: "WLV kämpft für Bauernfamilien"

WLV-Präsident Röring hat am Dienstag Details zu den schlechten Unternehmensergebnisse der Bauern in Westfalen-Lippe mitgeteilt. Die Stimmung sei gedrückt und von Unsicherheit über die Zukunft geprägt.

Lesezeit: 3 Minuten

Mit Sorge blicken die Bauern in Westfalen-Lippe in die Zukunft. Grund sind die unzureichenden Betriebsgewinne sowie die heftigen Auseinandersetzungen über geplante Verschärfungen in der Tierhaltung und im Umweltrecht. In diesem Zusammenhang versicherte der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), Johannes Röring, am Dienstag, dass der Verband für tragfähige Perspektiven für die Bauernfamilien kämpfe. Gerade angesichts immer höherer Erwartungen an die Nachhaltigkeit landwirtschaftlicher Produktionsverfahren und unverändert preisbewusster Verbraucher.

„Die Stimmung auf den Höfen ist momentan insgesamt gedrückt und von Unsicherheit über die Zukunft geprägt. Alle Betriebe hatten 2019 mit den Folgen eines zweiten Dürresommers zu kämpfen, vor allem die Milchbauern. Die Schweinehalter profitieren dagegen aktuell von ungewöhnlich hohen Erzeugerpreisen aufgrund der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Asien“, schilderte Röring weiter. Die schwache Investitionsneigung in der Landwirtschaft spiegele jedoch die insgesamt schwierigen Rahmenbedingungen des Sektors. Es sei deutlich mehr Wertschöpfung notwendig.

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Betriebsergebnisse

Laut dem Bauernpräsidenten sank der durchschnittliche Gewinn der Haupterwerbsbetriebe in Westfalen-Lippe im WJ 2018/19 um 27 % auf ca. 49.000 Euro. Erneut gab es zwischen den Produktionsrichtungen erhebliche Unterschiede. Während die spezialisierten Ackerbauern eine Steigerung von 16 % gegenüber dem Vorjahr verzeichnen konnten, mussten die Schweinehalter Einbußen von 23 % verkraften. Noch härter traf es die Milchbauern mit einem Minus von 38 %. Der Anteil der öffentlichen Transfers am Unternehmensergebnis bei allen Betriebsformen lag im Durchschnitt bei 33 %.

Ausblick

Stagnierende Erlöse und anhaltend hohe Futterkosten drücken laut Röring auch zum Jahresbeginn 2020 auf die Stimmung der Milchbauern. Die heimischen Ackerbauern erwarten für das neue Jahr keine größeren Preisschwankungen, da die Getreidelager weltweit gut gefüllt sind. Die aktuell guten Erzeugerpreise der Schweinehalter werden dagegen nach Aussage von Marktexperten noch länger stabil bleiben, sofern Deutschland von der ASP verschont bleibt.

Kastration

2020 setzt der WLV nach eigener Aussage auf Fortschritte bei wichtigen Tierschutzthemen. Vor dem Hintergrund des zum 1.1.2021 in Kraft tretenden Verbots der betäubungslosen Kastration männlicher Ferkel wollen die regionalen Schweinehalter auch auf die Möglichkeit einer Kastration unter Narkose verzichten und stattdessen die Tiere impfen. Ein Pilotprojekt zur Impfung von 100.000 männlichen ferkeln wurde 2019 gestartet. Laut Röring muss jetzt der Lebensmitteleinzelhandel zeigen, ob er tatsächlich bereit ist, dieses tierschutzgerechte Verfahren zu unterstützen und das Fleisch von geimpften Tieren auch zu bewerben und zu verkaufen.

Neue Energien

Beim Ausbau von erneuerbaren Energien sieht der WLV die Landwirtschaft als Problemlöser und fordert deutliche Erleichterungen beim Ausbau der Windenergie. Angesichts restriktiver Regional- und Flächennutzungspläne, verschärfter Abstandsregeln, strenger Artenschutzvorgaben und massiver Bürgerproteste drohe das für 2030 vorgegebene Wachstumsziel im Bereich Windenergie verfehlt zu werden. Der WLV will hierzu Vorschläge machen. Beim Thema Solar werde man sich weiter gegen eine Freigabe landwirtschaftlicher Flächen einsetzen. Das würde die Flächenknappheit verschärfen und die Pachtpreise weiter anheizen.

Nitrat

Bei der Reduktion der Nitratbelastung im Grundwasser sieht der WLV auch die Bauern selbst in der Pflicht. In der Diskussion müsse es gleichzeitig aber auch eine stärkere, wissenschaftlich basierte Differenzierung von Grundwasserkörpern geben. Zudem müssten die Grundwassermessstellen überprüft und flächendeckend Kooperationen zwischen Landwirtschaft und Wassergewerken geschaffen werden.

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