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Rückblick: Welt-Milcherzeugung nahm 2017 moderat zu

Die Weltmilchmenge wird von der FAO für 2017 auf 833,5 Millionen Tonnen geschätzt. Das sind gegenüber 2016 1,4 Prozent mehr, nachdem der Zuwachs im Vorjahr nur 0,8 Prozent betragen hatte. Grund für das stärkere Wachstum der Welt-Milcherzeugung sind die weltweit wieder gestiegenen Milcherzeugerpreise.

Lesezeit: 5 Minuten

Die Weltmilchmenge wird von der FAO für 2017 auf 833,5 Millionen Tonnen geschätzt. Das sind gegenüber 2016 1,4 Prozent mehr, nachdem der Zuwachs im Vorjahr nur 0,8 Prozent betragen hatte. Grund für das stärkere Wachstum der Welt-Milcherzeugung sind die weltweit wieder gestiegenen Milcherzeugerpreise. Die größten Zunahmen der Milchmengen fanden 2017 in Asien und Amerika statt, während die Milcherzeugung in Europa und Afrika eher stagnierte und in Ozeanien sogar zurückging.


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EU ist nicht mehr der weltgrößte Milchproduzent

 

Größter Milcherzeuger im weltweiten Vergleich ist seit 2017 nicht mehr die Europäische Union (164,5 Millionen Tonnen), sondern Indien (169,3 Millionen Tonnen). Die EU hat einen Anteil an der Welterzeugung von knapp 20 Prozent. Drittgrößter Milchproduzent der Erde sind die USA (98,1 Millionen Tonnen).




 

Welthandel mit Milchprodukten

 

Der Welthandel mit Milchprodukten ist import- und exportseitig von unterschiedlichen Entwicklungen geprägt. Länder wie China und Russland haben auch 2017 ihre Importe deutlich gesteigert. Russland setzt dabei auf Ware aus Neuseeland, Kirgistan, Chile und Uruguay.

 

Hauptimporteure von Milchprodukten sind die Länder Asiens. Auf sie entfällt das Gros der globalen Milchimporte. Exporteure wie die Europäische Union und die USA, aber auch Länder wie Kanada und die Ukraine konnten ihre Exporte an Milchprodukten in 2017 deutlich steigern, während Neuseeland und Australien angebotsbedingt Exporteinbußen von 1 bis 2 Prozent hatten. Die Europäische Union konnte 2017 Neuseeland vom Platz des weltgrößten Exporteurs von Milch und Milchprodukten verdrängen.




 

27 Prozent des Weltmilchhandels entfallen auf die EU

 

Umgerechnet in Milchäquivalente entfallen 27 Prozent des Weltexportes auf die Europäische Union. Weitere knapp 27 Prozent entfallen auf Neuseeland, 15 Prozent auf die USA. Auch wenn die weltweiten Exporte an Milch und Milchprodukten im Jahr 2017 nur leicht gestiegen sind, werden Wirtschaftswachstum und geänderte Ernährungsgewohnheiten den internationalen Handel mit Milch und Milchprodukten tendenziell beflügeln. Kurzfristig dürften von der deutlich verbesserten Welt-Konjunkturlage bereits in 2018 Wachstumsimpulse für den globalen Handel mit Milch und Milchprodukten ausgehen.




 

Integration der EU in den globalen Milchmarkt schreitet voran

 

2017 sind knapp 12 Prozent der von europäischen Bauern angelieferten Milch (umgerechnet in Milchäquivalenten) in Drittländer außerhalb der EU exportiert worden. Eine tendenziell stark zunehmende Nachfrage aus den Entwicklungs- und Schwellenländern dürfte diesen Anteil in den nächsten Jahren weiter anwachsen lassen.




 

EU-Milchanlieferungen nehmen wieder zu

 

Die EU-weit wieder deutlich höheren Milchpreise kurbeln die Produktion an. Für das Jahr 2017 rechnet die AMI auf Basis von Angaben der Europäischen Kommission mit einer Milchanlieferungsmenge an EU-Molkereien von 154,3 Millionen Tonnen (+ 1,5 Prozent). Für das Jahr 2018 wird ein Wachstum bei den Milchanlieferungen in ähnlicher Größenordnung angenommen (+ 1,4 Prozent).




 

Umfangreiche Lagerbestände noch nicht abgebaut

 

Infolge der teils fehlenden Absatzmöglichkeiten und des phasenweise sehr niedrigen Preisniveaus sind in der EU im Laufe des Jahres 2016 umfangreiche Produktionsmengen eingelagert worden. Während die Einlagerung von relativ geringen Mengen an Butter schnell abgebaut werden konnte, lagerten Anfang Oktober 2017 noch 369.000 Tonnen Magermilchpulver in der Öffentlichen und Privaten Lagerhaltung. Das entspricht in etwa einem Fünftel der EU-Jahresproduktion an Magermilchpulver.




 

Weniger Milch in Deutschland

 

Von Januar bis September 2017 haben die deutschen Molkereien bezogen auf den Erzeugerstandort insgesamt 1,5 Prozent weniger Milch erfasst als im Vorjahr. Ebenso deutlich fällt das Minus in Frankreich aus (- 1,5 Prozent). Die leicht negative Entwicklung der Milchanlieferung in den Niederlanden (- 0,3 Prozent) ist auf Sondereffekte (Einführung Phosphat-Quote) zurückzuführen. Die größten Zunahmen gab es dagegen in Irland (8,6 Prozent), Polen (4,8 Prozent) und Italien (3,4 Prozent). Bezogen auf das gesamte Jahr 2017 wird für Deutschland kein weiterer Zuwachs der angelieferten Milchmengen erwartet.





 

Käse bestimmt immer mehr die Milchverwertung

 

Der größte Teil der deutschen Milcherzeugung fließt in die Käseverarbeitung, und das mit steigender Tendenz. Im Jahr 2016 wurden 45 Prozent der angelieferten Milch in die Käsereien gelenkt. Die Vermarktung von Käse hat daher einen hohen Einfluss auf die Milcherlöse. Auch die Verwertung der Milch in Form von Konsummilch oder Frischprodukten hat mit einem Anteil von 25 Prozent einen maßgeblichen Einfluss auf die Milchverwertung.




 

Export deutlich angezogen

 

Die deutschen Exporte von Milchprodukten konnten in den ersten neun Monaten des Jahres 2017 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum in Milchäquivalenten gemessen leicht zulegen (+ 0,2 Prozent). Dabei war der Export in den EU-Binnenmarkt rückläufig, während der Export in Drittländer deutlich zunahm (+ 6 Prozent). Die Exporte nach China erhöhten sich in diesem Neunmonatszeitraum auf 570.000 Tonnen (+ 19,7 Prozent). Aushängeschild für den deutschen Export von Milchprodukten sind Käse und Frischmilchprodukte.




 

Weltmarktpreise für Milchprodukte sind kräftig gestiegen

 

Der FAO-Preisindex für Milchprodukte ist seit Mitte 2016 nahezu kontinuierlich angestiegen. Im Oktober 2017 ging Preisindex gegenüber dem Vormonat allerdings um gut 4 Prozent zurück, blieb damit aber um gut 17 Prozent über dem entsprechenden Vorjahresstand. Marktbeobachter gehen davon aus, dass die Butterpreise auch nach erfolgter und möglicherweise noch anstehender Preiskorrekturen bis weit in das Jahr 2018 relativ hoch bleiben werden. Der Druck auf die Preise für Magermilchpulver bleibt vorerst bestehen und geht vor allem von den hohen EU-Inventionsbeständen aus. Insgesamt wird die Entwicklung des globalen Milchpreisniveaus von der weiteren Entwicklung von Angebot und Nachfrage abhängen. Wird die globale Erzeugung durch die höheren Milchpreise zu stark angeregt, werden Preisabschläge die Folge sein.





 

Butterpreise im Steilflug zum Allzeithoch

 

Die Milchverwertung am Fett- und Eiweißmarkt fiel im Jahr 2017 komplett auseinander. Vor allem die Preise für Sahne und Butter sind seit Mai 2017 stark angestiegen. Durch die gedämpfte Milchanlieferung und unterdurchschnittliche Fettgehalte war Milchfett knapp geworden. Dadurch ging die Butterproduktion deutlich zurück – nicht nur in Deutschland und der EU, sondern weltweit. Gleichzeitig nahm der Fettbedarf durch veränderte Verzehrgewohnheiten und eine steigende Käseproduktion im In- und Ausland zu.

 

Der daraus entstandene Nachfrageüberhang führte zu einem rasanten Preisanstieg bis in den Herbst 2017 hinein. Zur Preisspitze im September kostete Blockbutter mit knapp 7 Euro je Kilogramm, so viel wie nie zuvor. Infolge wieder zunehmender Anlieferungsmengen hat sich der Fettmarkt im vierten Quartal wieder beruhigt. Die daraus resultierenden Preiskorrekturen waren dort am größten, wo die Preise zuvor am stärksten gestiegen waren.

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