Russland will über eine wachsende Agrarproduktion stärker zur globalen Nahrungsmittelversorgung beitragen und setzt dabei auch auf ausländische Investoren. Angesichts seiner fruchtbaren Böden und anderer Vorteile sei das Land "strategisch attraktiv" für ausländische Agrarinvestitionen, betonte Landwirtschaftsminister Nikolai Fjodorow auf der Grünen Woche in Berlin.
In letzter Zeit sei das Interesse internationaler Anleger an Partnerschaften oder einer direkten Nutzung landwirtschaftlicher Flächen zunehmend gewachsen, darunter auch von deutschen Landwirten und Investoren, berichtete Fjodorow. Gleichzeitig räumte er bürokratische Hindernisse ein und empfahl potenziellen Investoren, sich Beistand von den Gouverneuren in der jeweiligen Provinz zu sichern, die an der Umsetzung aussichtsreicher Agrarvorhaben in ihrem Wirkungsbereich stets interessiert seien.
Wie der Minister weiter mitteilte, wird die Zahl der Agrarattachés bei den diplomatischen Auslandsvertretungen Russlands von derzeit elf auf voraussichtlich 30 erhöht. Diese sollen die Ausfuhrmöglichkeiten für Agrar- und Ernährungsgüter fördern, aber auch "diskriminierenden Einschränkungen" für russische Exporteure im internationalen Handel entgegenwirken.
Fjodorow stellte außerdem klar, dass der russische Landmaschinenpark einer radikalen Erneuerung bedürfe, da veraltete Technik große Ernteverluste verursache. In diesem Zusammenhang unterstütze sein Ministerium den Vorschlag, den Landtechnikproduzenten für gewährte Preisrabatte eine höhere staatliche Erstattung als die bisher gültigen 15 % zu gewähren.