Die klirrende Kälte der vergangenen Wochen hat den Insekten unter den Pflanzenschädlingen nicht geschadet. Wie die Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil (ACW) erklärt, sind die heimischen Insekten - auch die Schädlinge unter ihnen - gut an den Frost angepasst.
Die vergangene Kälteperiode in Europa sei normal, besonders wenn man die Jahrmillionen in Betracht ziehe, während denen sich die Schädlinge an solche Temperaturen anpasst hätten. Die meisten Insekten verharrten im Winter in einer Entwicklungsruhe, wobei ihr Stoffwechsel stark reduziert sei und fast zum Erliegen komme. Zudem sei das Insektenblut durch eine Art Frostschutzmittel vor dem Gefrieren geschützt.
Den meisten heimischen Arten machten selbst Temperaturen von unter minus 10° C nicht viel aus, betonte Agroscope. Darüber hinaus suchten viele Insekten im Winter Verstecke auf, die sie vor extremer Kälte schützten, oder sie überwinterten im Boden. An die normale Wintersterblichkeit passten sie sich zudem mit einer entsprechend hohen Zahl an Nachkommen im nächsten Frühjahr an.
Wichtig für die Entwicklung der Population sei dann das Wetter nach der Winterruhe. Allerdings könnten sich im Frühjahr durchaus Unterschiede zu extrem milden Wintern zeigen, so die Wissenschaftler. So sei beispielsweise nicht mit außergewöhnlich hohen Populationen bei Blattläusen zu rechnen. Zu schaffen mache die Kälte auch den Arten, die mit dem Klimawandel neu eingewandert seien. Viele solcher Einwanderer seien an mildere Bedingungen angepasst und vertrügen längere Frostperioden folglich schlechter als die heimischen Arten. (AgE)