Bundeslandwirtschafts- und Ernährungsminister Christian Schmidt will ein Bundeszentrum für Ernährung schaffen. Es soll erster Ansprechpartner für alle Fragen der Ernährung vom Acker bis zum Teller für die Bevölkerung werden. Das Zentrum könnte bereits 2017 an den Start gehen.
Schmidt hat die Einrichtung des Bundeszentrums für Ernährung beauftragt, bestätigte ein BMEL-Sprecher am Dienstag gegenüber top agrar. Die Sache sei beschlossen, derzeit würde im Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) nur noch an den Details für die Umsetzeng gearbeitet. Die Behörde soll in Bonn bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) angesiedelt sein und könnte bereits im Jahr 2017 ihre Arbeit aufnehmen. Auf einen genauen Zeitplan will sich das BMEL jedoch noch nicht festlegen lassen.
Personal und Inhalte liefern BLE und aid infodienst
Die Mitarbeiter für das Ernährungszentrum sollen von der BLE sowie vom aid Informationsdienst kommen. Im Gespräch ist wohl ein Umfang von mindestens 50 Stellen für das Ernährungszentrum. Die Finanzausstattung des neuen Bundeszentrums liegt dem Vernehmen nach bei mehr als 20 Millionen Euro jährlich. Den Aufbau des Ernährungszentrums bestätigt auch der aid infodienst. „Ich begrüße ausdrücklich diesen strukturellen Schritt, die bisherige Vielfalt an Ernährungsinformationen in einer Einrichtung zusammenzufassen“, sagte Margareta Büning-Fesel, Geschäftsführende Vorsitzende des aid und künftige Leiterin des Bundeszentrums. Es bestehe damit die einmalige Chance, in der Ernährungskommunikation für Deutschland mit einer einheitlichen Stimme sprechen zu können, so Büning-Fesel.
Arbeitsbereich soll vom Acker bis zum Teller reichen
Das neue Zentrum soll als „ die Stimme und der Ansprechpartner für alle Fragen der Ernährung vom Acker bis zum Teller und in jedem Lebensalter wirken und wahrgenommen werden", formuliert es dessen künftige Leiterin weiter. Vorbild für das Ernährungszentrum ist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Seine primäre Aufgabe soll die „Stärkung eines gesundheitsförderlichen Lebensstils durch Verbesserung des Ernährungsverhaltens“ werden. Das Zentrum soll außerdem dafür sorgen, dass jeder eine höhere „Ernährungs- und Lebensmittelkompetenz“ erhält. Es soll daran gearbeitet werden, dass Lebensmittel mehr wertgeschätzt und die Verschwendung von Nahrungsmitteln gestoppt wird. Außerdem soll die neue Bundeszentrale laut den Entwicklern des Projektes den gesellschaftlichen Dialog über „Ernährungstrends der Zukunft“ fördern.