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Schröder: Rukwied sucht immer nur den Rohrstock!

Steuert das Verhältnis zwischen Deutschen Bauernverband und Deutschem Tierschutzbund auf eine neue Eiszeit zu? Das könnte man meinen, wenn man die Aussagen der jeweiligen Präsidenten auf der Grünen Woche gehört hat. Bauernpräsident Rukwied stellte klar, er wolle nicht mehr mit denen reden, die Kampfthemen besetzen.

Lesezeit: 3 Minuten

Steuert das Verhältnis zwischen Deutschen Bauernverband und Deutschem Tierschutzbund auf eine neue Eiszeit zu? Das könnte man meinen, wenn man die Aussagen der jeweiligen Präsidenten auf der Grünen Woche gehört hat.



Bauernpräsident Joachim Rukwied stellte klar, er wolle nicht mehr mit denen reden, die Kampfthemen besetzen. Darauf konterte Thomas Schröder vom Tierschutzbund, Rukwied müsse von seinem überkommenden Denken weg. Was denn Kampfthemen seien.



„Es hat noch nie solch einen Brückenschlag zwischen der Landwirtschaft und dem Tierschutz gegeben. Die Landwirte sind positiv aufgeschlossen und reden mit uns. Der DBV muss hier sehen, wie er sich einordnet, da ist die Stimmung der Basis offenbar noch nicht angekommen. Wir reichen dem Verband in letzter Zeit sooft die Hand und Rukwied sucht immer nur den Rohrstock, um auf diese Hand draufzuhauen“, schimpfte Schröder.


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Initiative Tierwohl bringt nicht mehr Tierschutz


Auch die Branchenlösung des DBV, die Initiative Tierwohl, kommt beim Tierschützer nicht gut weg. Die Methodik bringt laut Schröder für Schweine und Geflügel keine entscheidenden Verbesserungen, zudem bleibe besonders bei Schwein die Verbrauchertransparenz auf der Strecke.


„Die Initiative ist bei den Anforderungen ein Durcheinander aus vielen Einzelmaßnahmen geworden, die der Landwirt ohne Blick aufs Ganze kombinieren kann. Da blickt der Verbraucher nicht mehr durch, wie was erzeugt wurde, wie die Kriterien zueinander stehen“, so Schröder. Seiner Meinung nach werden die Tierhalter sicherlich tricksen, um so gerade über die Bonusgrenze zu kommen. „Da wird den Jungebern Raufutter angeboten und der Bonus mitgenommen, an der Haltung ändert sich jedoch dann gar nichts. Das bringt kaum mehr Tierschutz.“



Besonders pikant findet der Präsident auch, dass Aldi Süd und weitere Händler, die die Absichtserklärung mit dem DBV unterschrieben haben, die ersten sind, die jetzt den Preiskampf bei den Lebensmittel weiter anheizen. Schröder verwies dazu auf die Preissenkungen bei Eiern von über 23 % diese Woche sowie bei Fleisch im vergangenen Sommer.


„Tierschutz-Label bringt ECHTE Verbesserungen“


Deutlich effektiver ist da laut dem Tierschutzbund das eigene Tierschutz-Label. Dies bedeute für die Verbraucher eine echte Kaufalternative. Den Unterschied erklärt Schröder so: „Bei der Tierwohl-Initiative des Bauernverbandes geht es um ein Belohnungssystem für Einzelkriterien, beim Tierschutzlabel des Tierschutzbundes gibt es dagegen individuelle Beratung und eine laufende Anpassung an die Praxis. Wir arbeiten hier eng mit den Bauern zusammen, um praktikable Lösungen für die Altställe und die Arbeitswirtschaft zu finden.“ Und weil das bei den Schweinen eben länger dauere, seien noch nicht so viele Schweinehalter dabei.



Schröder bedauert aber, dass der Handel noch zu zögerlich ist. „Was will der Handel, bewusste Verbraucher oder ein gleichgeschaltetes Angebot wie bei der Lösung des Bauernverbandes?“ Er ist auch überzeugt, dass man bei der Werbung und den Informationskampagnen jetzt nicht beim Verbraucher ansetzen, sondern den Handel in die Pflicht nehmen müsse. Dieser habe den Verbraucher doch erst erzogen, auf Billigpreise anzuspringen.



Bisher sind laut den Tierschützern 14 Mastschweinebetriebe mit 20 Ställen in der Einstiegsstufe dabei; zwei würden nach den Kriterien der Premiumstufe arbeiten. Im Masthühnerbereich seien es 44 Betriebe in der Einstiegsstufe. Rund 8000 Filialen des Einzelhandels hätten die so gekennzeichneten Produkte im Programm, darunter Lidl („Landjunker“ bzw. „Ein gutes Stück Heimat“), vier Edeka-Genossenschaften, NETTO, Aldi Nord („Landfrisch“), HIT und real. Schweine-Produkte der Premiumstufe seien in 52 Märkten der Edeka Südwest zu finden.











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