In Deutschland ist die Zahl der Ölmühlen weiter zurückgegangen. Wie die Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) bekanntgibt, mussten in den letzten drei Jahren rund 200 dezentrale Ölmühlen den Betrieb einstellen. Somit verarbeiten derzeit nur noch 274 Unternehmen regional Ölsaaten. Die auf die Herstellung von kaltgepressten Speiseölen spezialisierten Betriebe hätten hingegen bei der Vermarktung zugelegt.
Als Hauptursache für die Entwicklung benennt die UFOP den starken Nachfragerückgang bei Rapsölkraftstoff, der überwiegend in der Landwirtschaft und im Speditionsgewerbe, aber auch in Blockheizkraftwerken zur Erzeugung von regenerativem Strom und Wärme eingesetzt wurde.
Die UFOP bekräftigte ihre Forderung an die Bundesregierung, die erforderlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, um den Reinkraftstoffmarkt wiederzubeleben. Dezentrale Anlagen müssten im Sinne einer regional ausgerichteten Kraftstoff- und Eiweißfuttermittelversorgung eine Perspektive behalten. Auch dezentrale Ölmühlen könnten von einem Quotenhandel profitieren, wenn Reinkraftstoffmengen zu diesem Zweck nachversteuert würden. (AgE)