Die Europäische Kommission sieht bei der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) in den Mitgliedstaaten noch Nachholbedarf. Dies betreffe vor allem Sektoren mit „erheblichen Auswirkungen auf die Wasserqualität“, heißt es.
Konkret genannt werden die Sektoren Landwirtschaft, Energie und Verkehr. Die Kommission kommt in einer Untersuchung zu dem Ergebnis, dass die Regeln der WRRL insgesamt zweckmäßig seien, auch wenn ein „gewisser Spielraum“ für eine verbesserte Wirksamkeit bestehe. Nach Ansicht von EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius ist die EU-Wassergesetzgebung streng und durchaus in der Lage, sowohl die Wasserqualität als auch die Wassermenge zu schützen. Dies gelte auch für die neuen Herausforderungen durch den Klimawandel und Schadstoffe wie Mikroplastik und Pharmazeutika.
Allerdings räumte der Litauer ein, dass mehr als die Hälfte aller europäischen Gewässer noch nicht in einem guten Zustand seien. Die Kommission macht größtenteils eine zu schwache Finanzierung, die zu langsame Umsetzung von Maßnahmen und eine unzureichende Einbeziehung von Umweltzielen in die sektoralen Politiken verantwortlich für die Probleme.