Die Ferkelpreise gehen auf Talfahrt. Zu Redaktionsschluss lag die NordWest-Notierung nur noch bei 52 € pro 25 kg-Ferkel und damit schon 11 € unter dem Jahreshöchststand. Der Abschwung im Herbst ist aber keineswegs ungewöhnlich, denn das Angebot steigt, während die Schlachterlöse bröckeln. Der Abwärtstrend bei den Preisen für Einstalltiere könnte noch etwas anhalten. Dafür spricht:
- Das Angebot dürfte in den kommenden Wochen weiter steigen. Die saisonalen Angebotsschwankungen durch vermehrte Umrauscher im Sommer werden zwar jedes Jahr schwächer. Aber ganz verschwunden ist dieser Effekt noch nicht.
- Solange nicht klar ist, auf welchem Level sich die Schlachtschweinepreise einpendeln, stehen zumindest einige Mäster auf der Einstallbremse. Einige spekulieren auch auf weiter fallende Ferkelpreise.
Erfahrungsgemäß ist der Ferkelmarkt bis Ende Oktober eher schwierig. Danach setzt normalerweise bereits die Erholung ein.
Mittelfristig sollte man die Erwartungen aber wohl etwas zurückschrauben. Das Ferkelangebot könnte 2018 EU-weit wieder etwas ansteigen. Dafür spricht, dass sich der Sauenbestand stabilisiert. Nach den Viehzählungsergebnissen von Mai/Juni 2017 stehen in 13 EU-Staaten 10,75 Mio. Sauen – ein Prozent mehr als im Vorjahr. Vor allem die Spanier (+6%) und Polen (+3,6%) stocken wieder auf. Preisstützend wirken allerdings die relativ niedrigen Futterkosten. Mäster sind dann bereit, etwas tiefer in die Tasche zu greifen.