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Noch Diesel vorkaufen?

Lesezeit: 3 Minuten

Heizöl und Diesel werden wieder teurer. Dabei ist der Weltmarkt üppig mit Rohöl versorgt. Heribert Breker von der Landwirtschaftskammer NRW weiß warum.


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Die Rohölkurse kratzen bereits an der 50-$-Marke (ca. 45 €). Noch im Januar 2016 stand der Kurs bei 30 $ je Barrel der Sorte Brent. Am Dieselpreis geht das nicht spurlos vorbei. Agrardiesel hat sich im gleichen Zeitraum um immerhin 10 Cent je Liter verteuert. Wer Anfang des Jahres nicht vorgekauft hat, fragt sich, ob er jetzt noch Kontrakte machen soll.


Ölbestände wachsen noch.

Dass die Preise anziehen, ist auf den ersten Blick verwunderlich. Denn am Weltmarkt übersteigt das Angebot die Nachfrage noch immer deutlich. Durch Fracking in den USA und Kanada, durch höhere Fördermengen in der Karibik und durch Lockerung der Sanktionen gegenüber dem Iran wurden auch im ersten Quartal 2016 pro Tag noch 1,5 Mio. Barrel mehr auf den Weltmarkt gepumpt als verbraucht (s. Übersicht). Doch nach Berechnungen der Internationalen Energie-Agentur (IEA) verliert der Bestandsaufbau deutlich an Schwung:


In Kanada sinkt die Fördermenge infolge der Waldbrände.


In Nigeria stören Rebellen die Ölgewinnung massiv. Das afrikanische Land verfügt über besonders hochwertiges Rohöl, das sich gut zu Diesel weiterverarbeiten lässt.


Der wirtschaftliche Niedergang Venezuelas beeinträchtigt die dortige Ölförderung.


Der Verbrauch steigt weil sich die Weltkonjunktur belebt, und auf der Nordhalbkugel die Urlaubszeit beginnt.


Dieser Trend dürfte sich fortsetzen. Öl-Experten erwarten deshalb ab 2017 sogar ein Gleichgewicht von Förderung und Verbrauch und in den Folgejahren sogar einen Abbau der Vorräte.


Schwierige Preisprognose!

Daraus die künftigen Preise für Rohöl abzuleiten, fällt den Experten allerdings schwer. Ein Grund ist die große Unsicherheit am Markt. Gegenüber früheren Jahren beobachten Analysten zudem eine grundlegende Verhaltensänderung bei den Öl exportierenden Ländern. Nicht mehr die OPEC bestimmt den Preis, sondern Angebot und Nachfrage. Staaten wie USA, Kanada, Nigeria, Kenia, Russland oder Iran lassen sich nicht mal ansatzweise auf Absprachen zu den Fördermengen ein.


Jeder produziert so viel Rohöl, wie er nur kann. Die erzielbaren Preise spielen dabei kaum eine Rolle. Zudem konnten durch technische Fortschritte die Förderkosten in den vergangenen Jahren deutlich reduziert werden.


Die IEA glaubt allerdings auch nicht, dass die Rohölpreise nun dauerhaft im Keller bleiben und verweist auf die wirtschaftliche und politische Instabilität in einigen Förderländern.


Für 2016 erwarten die meisten Markt-experten im Durchschnitt moderate Rohölkurse zwischen 45 und 55 $ je Barrel (40 bis 49 €) – also in etwa auf dem aktuellen Niveau. 2017 könnten die Preise dann aber weiter anziehen und sollen sich zwischen 53 bis 60 $ je Barrel (47 bis 54 €) bewegen. Wegen der großen Unsicherheit könne der tatsächliche Kurs jedoch 20 bis 40% von der Prognose abweichen, sagen die Experten.


Dieselpreise ziehen an:

Kaum abzuschätzen sind hingegen die Wechselkursschwankungen. Da Rohöl stets in Dollar gehandelt wird, bekommen die Dieselpreise bei uns durch die aktuelle Euro-Schwäche jedenfalls zusätzlichen Auftrieb.


Unterm Strich zeigt die Tendenz für Rohöl bzw. Diesel deshalb auch weiterhin nach oben. Wer also auf die Tiefststände von Januar wartet, um seinen Kraftstoffbedarf abzusichern, könnte dabei „grau“ werden. Zumindest eine Teilabsicherung macht auch jetzt noch Sinn, weil das Risiko für plötzlich steigende Preise relativ groß ist.

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