Die Versorgung mit Einlegegurken könnte dieses Jahr knapp werden. Darauf hat der Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK) hingewiesen.
Eine Ursache sei die Corona-Pandemie. Weil im April und Mai nicht genügend Saisonarbeiter zur Verfügung gestanden hätten, sei von den Bauern wesentlich weniger angepflanzt worden als 2019. Auch zur Ernte, die Mitte Juni begonnen habe, seien zu wenige Arbeitskräfte auf den Feldern. Bei Einlegegurken werde die Ernte daher um mindestens 20 % geringer ausfallen als üblich.
Aktuell verschärft laut BOGK die Befürchtung einer „Zweiten Welle“ der Corona-Pandemie diese Situation. Aus Angst vor Ansteckung hätten die ersten Saisonarbeitskräfte ihre Stellen gekündigt und seien in ihre Heimatländer zurückgekehrt. Dabei schwinge die Sorge vor angeordneten Betriebsschließungen mit. Anfang des Monats habe es einen solchen Fall bei einem nicht dem Verband angehörigen Betrieb in Bayern gegeben.
„Obwohl die Mitgliedsunternehmen des BOGK vorbildliche Hygienekonzepte umsetzen: Im Falle eines Falles möchte keiner der Saisonarbeitskräfte unserer Branche hier ‚eingesperrt‘ sein“, erklärte BOGK-Geschäftsführer Christoph Freitag. Wo weniger geerntet werde, könne weniger verarbeitet werden. Entsprechend knapp würden die Produkte der Verbandsmitglieder: Essiggurken, Gurkentöpfchen und Gurken-Sticks oder Scheiben.
Und das Verhältnis von Kostensteigerungen durch die Vorsorge in der Corona-Pandemie und dem sich daraus verminderten Angebot einerseits und der bestehenden Nachfrage nach heimischem Gemüse andererseits werde am Ende auch auf den Preis durchschlagen.