Trotz Corona-Krise sind die Fleischeinfuhren Chinas im Januar und Februar 2020 gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode kräftig gestiegen. Laut aktuellen Angaben der allgemeinen Zollverwaltung nahm der Fleischimport einschließlich Nebenerzeugnissen in den beiden Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum insgesamt um 70 % auf 1,25 Mio t zu.
Der Bezug von Schweinefleisch hat sich dabei auf 720 000 t verdoppelt; bei der frischen und gefrorenen Ware ohne Schlachtnebenerzeugnisse war sogar ein Anstieg von 158 % auf 560 000 t zu verzeichnen. Zudem wurden auch 4 325 Zuchtschweine, darunter aus Frankreich und Dänemark, in die Volksrepublik eingeführt. Die chinesischen Importeure von Rindfleisch orderten im Vergleich zu den ersten beiden Monaten 2019 bei ihren internationalen Lieferanten mit 300 000 t rund 90 000 t oder 43 % mehr Ware. Der starke Einfuhranstieg sei das Ergebnis der Bemühungen, um in Zeiten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) und des Coronavirus eine ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit Fleisch zu haben, teilte die Zollverwaltung mit. Nach ihren Angaben sind weltweit fast 1 000 neue Fleischanbieter für die Belieferung Chinas zugelassen worden, darunter 450 für Schweinefleisch.
Die höhere Fleischeinfuhr ließen sich die chinesischen Käufer einiges kosten. Die Importrechnung belief sich für diesen Warenbereich insgesamt auf 4,64 Mrd $ oder umgerechnet 4,20 Mrd Euro; das waren 2,30 Mrd Euro beziehungsweise 121 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Für den Bezug von Schweinefleisch, das sich im Vergleich zum Jahresauftakt 2019 stark verteuert hat, gaben die chinesischen Importeure insgesamt 1,92 Mrd Euro aus, was einen Anstieg von 238 % bedeutete. Bei den Milcherzeugnissen blieb hingegen laut den Daten der Zollstatistik ein Zuwachs bei den Einfuhren aus; sie lagen mit 620 000 t knapp unter dem vergleichbaren Vorjahresniveau. Dabei waren die Importe von Milchpulver um rund 35 500 t oder 9,2 % auf 330 000 t rückläufig; der Einfuhrwert blieb bei diesem Produkt mit umgerechnet 1,49 Mrd Euro aber recht stabil. AgE