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Coceral erwartet fast 18 Mio. t Getreide weniger

Die Getreidehändler in der Europäischen Union gehen jetzt für 2016 von einer deutlich niedrigeren Getreideproduktion aus als im Vorjahr. Gemäß der aktuellen Schätzung des EU-Dachverbandes des Getreidehandels (COCERAL) dürften in der Gemeinschaft dieses Jahr insgesamt nur 293,4 Mio t Getreide gedroschen worden sein.

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Die Getreidehändler in der Europäischen Union gehen jetzt für 2016 von einer deutlich niedrigeren Getreideproduktion aus als im Vorjahr. Gemäß der aktuellen Schätzung des EU-Dachverbandes des Getreidehandels (COCERAL) dürften in der Gemeinschaft dieses Jahr insgesamt nur 293,4 Mio t Getreide gedroschen worden sein; das sind 17,4 Mio t oder etwa 6 % weniger als für 2015 ausgewiesen wurde.


Im Juni hatte der Verband noch eine Steigerung der Produktion um 5,5 Mio t prognostiziert. Maßgeblich ist insbesondere die Entwicklung in Frankreich. Dort schätzt COCERAL die Getreideerzeugung jetzt lediglich noch auf 54,5 Mio t, womit das Ergebnis von 2015 um 17,2 Mio t oder fast ein Viertel unterschritten würde. In Deutschland soll die Ernte mit 45,65 Mio t um 3,2 Mio t kleiner als im Vorjahr ausgefallen sein, in Großbritannien mit 22,3 Mio t um 2,3 Mio t.


Dagegen ist die Getreideproduktion in Polen und Spanien gemäß den COCERAL-Schätzungen gestiegen, und zwar um 0,9 Mio t auf knapp 28,4 Mio t sowie 4,0 Mio t auf 22,6 Mio t. Im Einzelnen dürften dabei laut dem Dachverband EU-weit insgesamt 133,8 Mio t Weichweizen geerntet worden sein, was gegenüber 2015 eine Abnahme um 18,3 Mio t oder 12 % bedeuten würde, im Juni waren noch 148 Mio t Weichweizen vorausgesagt worden.


Die Produktion von Hartweizen soll dagegen um 1,4 Mio t auf 9,4 Mio t zugenommen haben. An Gerste sollen 59,2 Mio t von den Feldern geholt worden sein; das sind 2,1 Mio t weniger als für 2015 veranschlagt. Zugenommen haben dürfte indes die Körnermaiserzeugung, die im vergangenen Jahr regional unter Trockenheit gelitten hatte. Hier geht der Getreidehandel noch von einer Steigerung der Erntemenge im Jahresvergleich um knapp 2,5 Mio t auf 60,5 Mio t aus.


An Roggen dürften dem Dachverband zufolge 8,0 Mio t und an Hafer 7,7 Mio t gedroschen worden sein, was gemessen an den Vorjahresmengen einem Plus von jeweils gut 100 000 t entsprechen würde. Auch im Hinblick auf die diesjährige EU-Rapsernte hat der Getreidehandel seine Schätzung deutlich zurückgenommen, nämlich von 22,0 Mio t auf 19,9 Mio t; bezogen auf das vorjährige Ergebnis ist das ein Rückgang um 2,4 Mio t oder 11 %. AgE