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Getreideernte 2021

DBV erwartet regionale Unterschiede bei Getreideernte 2021

Der Deutsche Bauernverband rechnet mit einer Getreideernte in Höhe von 45,4 Mio. t, das wäre etwas weniger als im Schnitt der vergangenen fünf Ernten. Außerdem blicken wir detalliert nach Brandenburg.

Lesezeit: 6 Minuten

Der Deutsche Bauernverband geht in seiner Prognose von einer Getreideernte in Höhe von rund 45,4 Mio. t aus. Damit liegen die Erwartungen leicht unter dem Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019 (45,6 Mio. t) und rund fünf Prozent über dem Vorjahresergebnisses (43,2 Mio. t). „Wir erwarten eine durchschnittliche Ernte bei regionalen Unterschieden. Nach den ersten heißen Tagen des Jahres hat sich die Lage durch die Niederschläge der vergangenen zwei Wochen in vielen Regionen entspannt. In Teilen Nordostdeutschlands hat die Hitze jedoch in den Beständen Schäden verursacht, so dass die Ertragserwartungen erneut unter dem langjährigen Mittel liegen. In vielen Regionen hingegen rechnen die Betriebe mit einer ordentlichen Ernte. Für die Herbstkulturen ist der weitere Witterungsverlauf in den Sommermonaten entscheidend. Derzeit präsentieren sie sich in einem guten Zustand“, sagt der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied.

2,83 Mio. ha Winterweizen

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Am Flächenumfang des Getreideanbaus in Deutschland hat sich zum Vorjahr kaum etwas geändert, wohl aber an der Zusammensetzung. Deutlich reduziert wurde die Fläche des Sommerweizens (-36 %) und die der Sommergerste (-17 %), während der Haferanbau um knapp 16 % angestiegen ist. Beim Hafer scheint sich damit die gestiegene Rohstoffnachfrage widerzuspiegeln, die durch den verstärkten Absatz von Haferdrinks und ähnlichen Produkten entstanden ist. Preislich ist jedoch auch beim Hafer noch Luft nach oben. Mit einer Anbaufläche von 2,83 Mio. ha ist der Winterweizen unverändert die im Anbau bedeutendste Getreideart in Deutschland, gefolgt von der Wintergerste mit 1,25 Mio. ha.

Die Aussaat des Wintergetreides im Herbst 2020 fand unter guten Witterungsbedingungen statt, welche sich im Winter fortsetzten. In den Wintermonaten gab es in den meisten Landesteilen auch ausreichende Niederschlagsmengen, so dass sich die gute Bestandsentwicklung im Frühjahr fortsetzen konnte. Im Gegensatz zum Wintergetreide litten die Frühjahrssaaten allerdings stärker unter den tiefen Temperaturen. Dies betraf neben dem Getreide auch den Mais, die Zuckerrüben, die Kartoffeln und auch den Aufwuchs auf dem Grünland. Mit dem Einsetzen höherer Temperaturen Mitte Mai haben die meisten Kulturen begonnen, den Rückstand bei der Wuchsentwicklung aufzuholen.

Größere Rapsfläche weiter unter langjährigem Durchschnitt

Beim Winterraps ist die Fläche erneut leicht angestiegen und liegt nun bei 991.500 ha. Zwar werden auch damit weiterhin gut 250.000 ha weniger angebaut als im langjährigen Durchschnitt. Die derzeit guten Preise lassen jedoch hoffen, dass sich der Aufwärtstrend bei der diesjährigen Herbstaussaat fortsetzt. Das wäre nicht nur im Sinne der Auflockerung getreidebetonter Fruchtfolgen eine gute Nachricht, es würde auch weniger Importe von Soja- und Palmöl notwendig machen.

Für die nun bevorstehende Getreideernte hoffen die deutschen Bauern auf beständige sommerliche Witterungsverhältnisse. Der DBV erstellt seine Ernteprognose auf der Basis von Umfragen unter den 18 Landesbauernverbänden zu ihren aktuellen Ertragsschätzungen.

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Blick nach Brandenburg

LBV erwartet regional unterschiedliche Ernteergebnisse

von Alfons Deter

Der Landesbauernverband Brandenburg geht in diesem Jahr nach ersten Schätzungen von einer insgesamt durchschnittlichen Ernte aus, wobei die Erträge der Gerste regional sehr unterschiedlich ausfallen werden.

LBV-Vizepräsident Heiko Terno erwartet bei der Gerste im Durchschnitt ein Ergebnis von 55 dt/ha. Beim Winterraps rechnet er mit einem landesweiten Durchschnittsertrag von 31 dt/ha. Das entspricht in etwa dem Vorjahresergebnis.

In der Hauptanbaukultur Roggen erwartet der LBV Erträge von 50 dt/ha. Bei Winterweizen wird mit einem Ertrag von 62 dt/ha gerechnet. Allerdings kann der Regen der vergangenen Tage die Ertragsaussichten noch verbessern. In der ökologischen Landwirtschaft liegen die Ertragserwartungen jeweils mindestens 30 % unter denen der konventionellen Produktion.

Konservierende Bodenbearbeitung wird immer wichtiger

Insgesamt herrscht Optimismus unter den Landwirten bei der Preisentwicklung, allerdings steigen auch die Kosten, beispielsweise durch hohe Pachtpreise. Der LBV Brandenburg sieht in der Weiterentwicklung der konservierenden Bodenbearbeitung einen wichtigen Baustein in der Klimaanpassungsstrategie der Landwirtschaft. Das heißt, auf den Pflug weitgehend zu verzichten, dadurch das wenige Wasser im Boden zu halten und gleichzeitig die Co2-Emission wegen des geringeren Maschineneinsatzes zu senken. „Voraussetzung dafür ist jedoch die Anwendbarkeit von Breitbandherbiziden. Nur so kann es gelingen, die Erfolge der konservierenden Bodenbearbeitung zu sichern“, gibt Terno zu bedenken.

Trockenheitsresistente Sorten durch neue Züchtungen notwendig

Ein weiterer Baustein für die Anpassung an den Klimawandel ist der Anbau trockenheitsresistenter Sorten, wobei hier eine ehrliche Debatte über moderne Züchtungsmethoden zu führen ist. Sie können dabei helfen, langfristig die Versorgung der Menschen mit regional erzeugten landwirtschaftlichen Produkten zu sichern. "In Anbetracht der großen Herausforderungen stellt sich die Frage, ob wir uns als Gesellschaft dem technologischen Fortschritt dauerhaft verschließen können und wollen", sagt Terno.

Anbauflächen Brandenburg

Nach Schätzungen des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg wird in diesem Jahr auf einer Fläche von 497.700 ha Getreide angebaut. Die Anbaufläche verkleinerte sich im Vergleich zum Vorjahr um knapp 4.700 ha beziehungsweise um 1 %. Roggen bleibt die anbaustärkste Getreideart in Brandenburg, obwohl sich die Anbaufläche im Vergleich zum Vorjahr um 3 % auf 167.300 ha verringerte.

Die mit Winterweizen bestellte Fläche blieb mit 155.100 ha nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. Dagegen sank entgegen der Erwartungen die Anbaufläche von Sommerweizen um fast 40 % auf 1.800 ha. Der Anbau von Triticale (Kreuzung aus Roggen und Weizen) ging gegenüber 2020 um mehr als 4 % auf 30.900 ha zurück.

Die Fläche von Wintergerste blieb mit 95.600 ha fast unverändert. Die Anbaufläche für Sommergerste wurde um 2 % auf 5.200 ha erhöht. Nachdem der Anbau von Winterraps 2019 stark zurückgegangen war, vergrößerte sich die Anbaufläche 2021 das zweite Jahr in Folge. Die Fläche nahm gegenüber dem Vorjahr um fast 9 % auf 83.600 ha zu. Im Vergleich zu 2018 ist das immer noch ein Minus von 32 %.

Beim Maisanbau ist diesem Jahr ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich die Anbaufläche um rund 4 % auf 224.300 ha. Beim Kartoffelanbau ist ein Rückgang um fast 4 % auf 11.100 ha zu vermelden. Zuckerrüben werden voraussichtlich auf 6.600 ha gerodet. Das entspricht in etwa dem Niveau vom Vorjahr.

Der Anbau von Futtererbsen erhöhte sich um fast 10 % auf 9.700 ha. Beim Hafer, Brandenburgs wichtigstem Sommergetreide, kam es zu einer deutlichen Ausdehnung der Anbaufläche um fast 26 % auf 22.300 ha. Insgesamt verfügt Brandenburg über 1,3 Mio. ha landwirtschaftliche Nutzfläche.

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