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Elmerhaus: „Ohne ITW gibt es keine neuen Tönnies-Verträge“

Mit QS-Schweinen hat man es am Markt schwer. Die Initiative Tierwohl (ITW) gilt als neuer Standard – zumindest bei Tönnies. Wir haben den Einkaufsleiter gefragt, warum er QS-Verträge aussortiert.

Lesezeit: 3 Minuten

Dr. Robert Elmerhaus ist Leiter Lebendvieheinkauf bei Tönnies. Wir sprachen mit ihm über die verschärfte Auswahl von Lieferanten.

Herr Dr. Elmerhaus, ist es richtig, dass Sie keine neuen Verträge mehr für Nicht-ITW-Schweine bzw. QS-Schweine anbieten und bestehende Verträge sogar kündigen?

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Elmerhaus: Wir haben schon zu Beginn des letzten Jahres die Aufnahme von QS-Schweinen gestoppt, weil wir uns auf die Initiative Tierwohl (ITW) mit Hinblick auf den 1. Juli 2021 konzentriert haben. Aktuell bieten wir jedem Vertragsbetrieb die Möglichkeit von QS auf ITW umzustellen und so die Abnahme per Vertrag abzusichern. Bei den QS-Betrieben, die sich gegen eine Umstellung entscheiden, werden wir den Vertrag ordentlich auslaufen lassen.

Was sind die Gründe für die Bevorzugung der ITW-Schweine?

Elmerhaus: In den letzte Monaten haben sich wichtige Kunden zusätzlich dazu entschieden, ihre Fleischnachfrage auf ITW mit deutscher Geburt (5 x D) auszurichten, um die hiesige Schweinehaltung damit zu unterstützen. Durch die Veränderung in der nationalen Fleischnachfrage in Richtung ITW plus 5 x D müssen wir unseren Vieheinkauf anpassen.

Immer mehr Kunden fragen nach ITW-Fleisch mit 5 xD

Wollen Sie auf Dauer keine Tiere mehr schlachten, die nur QS-zertifiziert sind? Wie sollten sich Betriebsleiter nun verhalten, die weiterhin Nicht-ITW-Ställe betreiben, weil sie nicht umbauen wollen bzw. können?

Elmerhaus: Der QS-Markt bleibt ein wichtiges Standbein für uns. Wir sind daher nach wie vor an Nicht-ITW-Schweinen interessiert und nehmen diese Tiere pünktlich und zuverlässig ab, aber eben ohne vertragliche Bindung. Das hat vor der Einführung der Liefer- und Abnahmevereinbarungen ja schließlich auch funktioniert.

Aber nochmal: Seit Beginn der 3. Phase der Initiative Tierwohl hat sich der Markt stark in Richtung Haltungsform 2 entwickelt. Wir müssen deshalb die ITW-Anteile in der Schweinebeschaffung an den Fleischverkauf anpassen.

Wie hoch ist aktuell der Vertragsanteil bei Tönnies im Bereich Schwein und wie hoch soll er Dauer werden?

Elmerhaus: Wir forcieren Tierwohlprogramme und können deutschlandweit die meisten Schweine aus übergesetzlichen Haltungsformen anbieten. Höhere Haltungsformen erfordern eine verbindliche Vermarktung über Liefer- und Abnahmevereinbarungen, um die Nämlichkeit zu gewährleisten. Je mehr Tierwohl unsere Kunden nachfragen, desto höher werden künftig die Vertragsanteile bei uns ein.

Wir planen keine eigene Notierung für Tierwohlschweine!

Marktteilnehmer vermuten, dass Sie so die vertragliche Verpflichtung „loswerden“ wollen, VEZG-Preis zahlen zu müssen. Sie könnten künftig Haltungsform 1-Tiere über Hauspreise günstiger einkaufen, oder? Was sagen Sie zu diesem Vorwurf?

Elmerhaus: Das stimmt nicht! Wir orientieren uns nach wie vor an der VEZG-Preisempfehlung. Gleichzeitig führt aber der steigende Anteil an Tierwohlschweinen dazu, dass sich die Märkte differenzieren. Dafür brauchen wir in Zukunft Lösungen seitens der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG).

Sie wünschen sich also eine separate Notierung für Tierwohlschweine von der VEZG. Und wenn diese nicht kommt? Es gibt Gerüchte, dass Sie eine eigene ITW-Notierung planen. Was ist an dem Gerücht dran?

Elmerhaus: Wir planen keine eigene Schweinepreisnotierung!

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