FAO Preisindex
Weltmarktpreise für landwirtschaftliche Erzeugnisse erreichen Dreijahreshoch
Die Weltmarktpreise für wichtige landwirtschaftliche Erzeugnisse sind im Dezember 2020 zum siebten Mal in Folge gestiegen - darunter unter anderem Preise für Milchprodukte und Pflanzenöle.
Die Weltmarktpreise für wichtige landwirtschaftliche Erzeugnisse sind im Dezember 2020 zum siebten Mal in Folge gestiegen. Wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) am vergangenen Donnerstag (7.1.) in Rom mitteilte, kletterte der von ihr berechnete Preisindex über alle betrachteten Warengruppen hinweg gegenüber November um 2,2 % auf 107,5 Punkte. Im Jahresmittel 2020 wurde damit ein Dreijahreshoch von 97,9 Punkten erreicht. Das 2011 markierte Allzeithoch von 131 Punkten liegt aber noch in weiter Ferne.
Palmölpreise legen zu
Der Subindex für Pflanzenöle legte auch im Dezember 2020 besonders stark zu, nämlich um 4,7 %; er brachte es damit auf den höchsten Stand seit September 2012. Dafür maßgeblich war der Organisation zufolge vor allem der Anstieg der Palmölpreise als Reaktion auf einen deutlichen Abbau der globalen Lagerbestände. Auch Soja-, Raps- und Sonnenblumenöl hätten sich verteuert.
Lebhafte Nachfrage nach Milchprodukten
Der FAO-Milchpreisindex erhöhte sich im Dezember 2020 im Vergleich zum Vormonat um 3,2 %. Nach Darstellung der Fachleute in Rom stiegen im Zuge einer lebhaften Weltmarktnachfrage die Preise für alle Milchprodukte. Die Marktakteure rechneten mit einer trockenheitsbedingt rückläufigen Milcherzeugung in Ozeanien. Außerdem wurde von einem umfangreichen Absatz in Westeuropa berichtet, wo die Produktion einiger Erzeugnisse hinter dem Bedarf zurückgeblieben sei. Der Preisindex für Fleisch stieg im Monatsvergleich um 1,7 %; der Stand vom Dezember 2019 wurde damit aber noch um 11,6 % verfehlt.
Geflügelpreise erholen sich
Die Notierungen für Geflügelfleisch hätten sich als Reaktion auf die zunehmende Importnachfrage vor allem aus dem Nahen Osten erholt, stellte die FAO fest. Für Unterstützung habe außerdem die Ausbreitung der Geflügelgrippe in Europa gesorgt. Auch die Notierungen für Rind- und Lammfleisch hätten freundlich tendiert. Allein Schweinefleisch habe sich etwas verbilligt.
Getreidepreisindex steigt
Der Getreidepreisindex legte im Dezember 2020 verglichen mit dem Vormonat um 1,1 % zu. Die Weizennotierungen zogen laut FAO wegen des rückläufigen Angebots der wichtigsten Exporteure weiter an. Auch Mais habe sich verteuert, unter anderem wegen schlechter Ernteaussichten in Südamerika. Allein der Subindex für Zucker verringerte sich zum Jahresausklang gegenüber November geringfügig, und zwar um 0,5 %.
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