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Feste Preis für Getreide und Raps erwartet

Mit einer weiterhin engen Versorgungslage am deutschen Getreidemarkt rechnet der Präsident des Bundesverbandes der Agrargewerblichen Wirtschaft (BVA), Bruno Fehse. Zum Ende der Saison 2011/12 dürften die Preise deshalb fester tendieren. Gleichzeitig stellte er fest, dass sich für das Frühjahr ein „ruhiger Getreidemarkt“ anbahne.

Lesezeit: 4 Minuten

Mit einer weiterhin engen Versorgungslage am deutschen Getreidemarkt rechnet der Präsident des Bundesverbandes der Agrargewerblichen Wirtschaft (BVA), Bruno Fehse. Zum Ende der Saison 2011/12 dürften die Preise deshalb fester tendieren. Gleichzeitig stellte er fest, dass sich für das Frühjahr ein „ruhiger Getreidemarkt“ anbahne. Unter dem Strich erwartet Fehse eine anhaltend festere Preistendenz, im Rahmen derer Korrekturen nach unten nicht mehr so stark ausfallen dürften. Die Landwirtschaft verfüge nicht mehr über viel Ware, berichtete der BVA-Präsident. Eine aus Sicht der Landwirte freundliche Preisentwicklung erwarten die Vertreter des privaten Landhandels auch für den heimischen Rapsmarkt. Der Ölsaatenmarktexperte Bernd Kleeschulte verwies hier auf den im Vergleich zur Ernte 2010 verzeichneten Produktionsrückgang von 1,8 Mio. t Raps. „Dies holt uns zum Ende des Wirtschaftsjahres 2011/12 ein", so Kleeschulte. Als erstaunlich wertete er angesichts des kleineren Angebots das „relativ niedrige“ Preisniveau im zweiten Halbjahr 2011. Den jüngsten Anstieg der Rapspreise hätten viele Landwirte genutzt, um noch unverkaufte Ware aus der vorjährigen Ernte zu vermarkten. Jörg Hartmann von der S.G.L GmbH Saaten-Getreide-Landhandel berichtete, dass der deutsche Saatgutmarkt im Herbst 2011 aufgrund eines sehr schwierigen Vegetationsverlaufs und regional schlechter Erntebedingungen nicht über alle Fruchtarten ausreichend mit zertifiziertem Saatgut habe versorgt werden können.


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Scharfe Kritik an Biogaspolitik


Nach den Worten von Fehse hat sich der deutsche Getreidemarkt in der ersten Hälfte des Wirtschaftsjahres 2011/12 anders entwickelt als zuvor erwartet. Die Preise seien gesunken; in der Ernte seien sie höher gewesen als jetzt. Auffallend sei auch, dass Futter- und Brotgetreide praktisch ein Erlösniveau verzeichnet hätten. Der Futtergetreidemarkt habe den Gesamtmarkt bestimmt. Ein vernünftiges Exportgeschäft sei hingegen kaum möglich gewesen, stellte Fehse fest. Ware aus dem Schwarzmeerraum habe die EU-Exportpreise um bis zu 3,50 Euro/t unterboten, worunter neben der französische Weizenausfuhr auch die deutsche gelitten habe. Zuletzt habe sich das EU-Exportgeschäft allerdings etwas belebt. Ungewöhnlich scharfe Kritik übte der BVA-Präsident an der Biogaspolitik und dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), die dem Landhandel Geschäft entziehen würden. In Norddeutschland werde Mais in einzelnen Landkreisen inzwischen auf 30 % der gesamten Agrarfläche angebaut. Einzelne Händler müssten aufgeben, weil die Biogasanlagen ihnen die Getreideerfassung zunichte machten. Im Südoldenburger Raum würden Pachten von 1 500 Euro/ha gezahlt. Das sei „wirtschaftlich völliger Unfug“ und treibe die Produktionskosten für Futter- und Lebensmittel, beklagte Fehse. Mit Blick auf die Ernte 2012 stellte er fest, dass bislang nur relativ wenige Vorkontrakte von den Landwirten abgeschlossen worden seien. Karl-Friedrich Wirtz, Landhändler aus Nordrhein-Westfalen und stellvertretendes BVA-Vorstandsmitglied, wies ergänzend darauf hin, dass es den Landwirten derzeit schwer falle, Ware vorzuverkaufen, weil die Getreidepreise in der ersten Saisonhälfte gesunken seien. Es bestehe eine psychologische Sperre. Wenn der Weizen nicht wenigstens für 200 Euro/t verkauft werden könne, zeigten sich die Landwirte noch zurückhaltend.


Trübe Aussichten für Biodieselmarkt


Für Raps schätzte Kleeschulte, dass bislang rund ein Viertel der Rapsernte 2012 verkauft worden sei. Nach den jüngsten Preisaufschlägen sei die Vorvermarktung in Gang gekommen. Während der Ölsaatenmarktexperte für die kommenden Monate mit einem festeren Rapspreisniveau rechnete, zeigte er sich langfristig skeptisch. Ein Problem stelle der Biodieselmarkt dar. Die Beimischung stagniere, der B100-Markt existiere praktisch nicht mehr und Biodiesel werde zunehmend importiert, während die hiesigen Anlagekapazitäten nur schlecht ausgelastet seien, skizzierte Kleeschulte die Situation. Es werde eine deutliche Strukturbereinigung erwartet, zumal die politische Rückendeckung für den Biodiesel fehle. Wenn 2013 die Vollbesteuerung komme, könne man den Markt begraben, sagte Kleeschulte. Er rechnet deshalb langfristig mit einem Rückgang der biodieselbedingt gestiegenen Rapspreise und entsprechend mit einer Einschränkung der Anbaufläche. (AgE)

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