Der operative Gewinn des niederländischen Konzerns ForFarmers hat sich im ersten Geschäftshalbjahr 2020 trotz eines „schwierigen Marktumfeldes“ etwas erholt. Wie der börsennotierte, größte europäische Futtermittelhersteller in Lochem mitteilte, erhöhte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 17,7 Mio € auf 25,7 Mio €.
Im ersten Halbjahr 2018 waren allerdings noch 45 Mio € erwirtschaftet worden. Geschäftsführer Yoram Knoop begründete die zuletzt positive Entwicklung vor allem mit vorgezogenen Kostensenkungen als Reaktion auf die Corona-Pandemie, die zu einem Absatzrückgang der Kunden geführt habe.
Der Umsatz verringerte sich laut Geschäftsbericht in der ersten Jahreshälfte 2020 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 8 % auf 1,173 Mrd €. Davon entfiel insgesamt gut die Hälfte auf die Niederlande und Belgien sowie jeweils etwa ein Viertel auf die Ländergruppe Deutschland und Polen beziehungsweise auf Großbritannien.
Seinen Futtermittelabsatz bezifferte das Unternehmen für Januar bis Juni 2020 auf 4,97 Mio t; das waren 5,6 % weniger als in der Vorjahresperiode. Davon seien 2,52 Mio t in den Niederlanden und Belgien vermarktet worden, was einem Minus von 2,7 % entsprach. Als Grund für diese negative Entwicklung nennt der Bericht unter anderem die niederländische Stickstoffpolitik, die zu einer Abstockung des Schweinebestandes geführt habe.
Außerdem gingen insgesamt 1,06 Mio t Futtermittel nach Deutschland und Polen; das waren 4,2 % weniger als im Vorjahreszeitraum. In Deutschland sei im Gegensatz zu Polen unter dem Strich weniger Futter abgesetzt worden. Ausschlaggebend dafür seien vor allem rückläufige Verkäufe von Schweinefutter gewesen, und zwar als Folge der Phosphatregelungen. Ferner verkaufte ForFarmers 1,22 Mio t an Futtermitteln in Großbritannien, womit die Vorjahresmenge um 12,2 % verfehlt wurde. Dort wurden zwei Werke geschlossen, um Kosten zu senken.
Mit Blick auf das Gesamtjahr 2020 geht die Geschäftsführung davon aus, dass der Nettogewinn das schwache Vorjahresergebnis trotz der sich weiter hinziehenden Corona-Krise spürbar übertreffen dürfte.