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Futterbranche kommt gut durch Corona-Krise

Die deutsche Mischfutterwirtschaft hat wenig von der Corona-Zeit gemerkt. Auch auf mittlere Sicht sieht die Entwicklung mit Bezug auf die internationalen Lieferketten gut aus.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Futtermittelwirtschaft ist bislang vergleichsweise glimpflich durch die Corona-Krise gekommen. Das machte DVT-Geschäftsführer Dr. Hermann-Josef Baaken in einem Presse-Videocall am 10. Juni 2020 deutlich.

Nach seiner Aussage blieben die Werke bundesweit außerdem in den vergangenen Monaten von krankheitsbedingten Schließungen verschont. Auch sei es anders als in manchen Ländern der Europäischen Union nicht zu ernsthaften Engpässen bei der Rohstoffversorgung oder Einbrüchen in der tierischen Erzeugung gekommen.

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Auch auf mittlere Sicht sieht die Entwicklung mit Bezug auf die internationalen Lieferketten gut aus. Es gäbe keine Einschränkungen im Warenverkehr, von vereinzelten Hemmnissen an Grenzen abgesehen. Sorgen bereiten dem DVT allenfalls die erneute Trockenheit in Teilen Deutschlands und die daraus resultierenden Unsicherheiten bezüglich des diesjährigen Erntevolumens. Dann müsse erneut die Rohstoffversorgung über den Weltmarkt die Ausfälle kompensieren, was allerdings bei der aktuellen Lage unproblematisch sei, weil die Versorgungslage international gut mit ausreichenden Reserven sei.

Deutlichere Auswirkungen als von der Corona-Pandemie erwartet der DVT-Geschäftsführer von der laufenden Debatte um die Ausrichtung der Landwirtschaft, die sich nicht zuletzt in den Vorschlägen der EU-Kommission für den Green Deal und die Farm-to-Fork-Strategie äußert. Baaken bezeichnete die verschiedenen Strategiepapiere als Stückwerk, das allerdings sehr ernst zu nehmen sei. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner habe deshalb recht, wenn sie alle diese Vorschläge in eine Gesamtstrategie für eine zukunftsfähige Landwirtschaft eingefügt wissen wolle. Diese Haltung unterstützt auch der DVT. Er wird sich über den europäischen Verband der Mischfutterhersteller in Brüssel hierzu intensiv einbringen.

Die in der Farm-to-Fork-Strategie als ein Teilaspekt angestrebte regionale Rohstoffbeschaffung stellt der DVT in Frage. Die Konzentration auf regionale Herkünfte könne nur in Einzelfällen bei entsprechender Marktnachfrage von Vorteil sein. Die Futtermittelwirtschaft bezieht auch heute bereits den überwiegenden Teil ihrer Rohstoffe aus regionalen Herkünften. Baaken stellte klar, dass Europa bei den Proteinträgern trotz tendenziell höherer regionaler Erzeugung auch künftig auf Zukäufe vom Weltmarkt angewiesen sein werde. Zudem dürfe sich die EU nicht die weltweiten Zugangswege verbauen. Mit der Festlegung von Kriterien könnte dagegen beim Einkauf auf die Produktionsbedingungen in den Ursprungsregionen genommen werden.

Zielführend sind deshalb die FEFAC-Leitlinien für nachhaltiges Soja. Diese haben mit Beschluss anlässlich der FEFAC-Mitgliederversammlung am 3. Juni 2020 eine Klausel zum Schutz der Wälder in den Anbauländern erhalten. Die Erweiterung tritt nach einer Übergangsphase im Jahre 2021 in Kraft. Außerdem arbeitet die deutsche Futtermittelwirtschaft nach dem Beitritt des DVT zum Forum Nachhaltiges Palmöl (FONAP) an einer Selbstverpflichtung für den Einsatz von nachhaltig erzeugtem Palmöl. Diese Initiativen sind ein Beleg dafür, dass die Branche aktiv Verantwortung in der Wertschöpfungskette übernimmt, statt auf politische Vorgaben zu warten.

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