Weltweit wurden im Wirtschaftsjahr 2017/18 schätzungsweise 2,1 Mrd. t Getreide erzeugt. Mit einem Anteil von 44 % wandert der Großteil der Getreideernten in den Futtertrog und das mit steigender Tendenz. Dagegen nimmt die Nachfrage nach Getreide zur Kraftstoffherstellung nur in geringem Maße zu und hält sich nach Angaben des Internationalen Getreiderats (IGC) seit Jahren bei rund 8 %. Somit steht ausreichend Getreide für den wachsenden Bedarf an Nahrungs- und Futtermitteln und für die industrielle Nutzung zur Verfügung.
In den USA wird vor allem Mais für die Herstellung von Bioethanol verwendet. Bei der Herstellung fällt Trockenschlempe (Dried Distillers Grains with Solubles, DDGS) an, das als Eiweißfuttermittel Verwendung findet. Aus einer Tonne Weizen, die zu Bioethanol verarbeitet wird, entstehen durchschnittlich 295 kg DDGS, aus einer Tonne Mais ergeben sich 309 kg DDGS. Nach Angaben der Agrarmarkt Informationsgesellschaft mbH (AMI) sinkt bei hohen Getreidepreisen zunächst die Verarbeitung zu Biokraftstoff, bevor auch am Einsatz im Futter gespart wird. Das hohe Wertschöpfungspotenzial auf den Lebensmittelmärkten stellt sicher, dass bei hohen Getreidepreisen dieses vorrangig in die Lebensmittelproduktion läuft.
Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) stellt fest, der Biokraftstoffmarkt „puffert“ somit im Sinne der „Versorgungssicherheit“ die Getreideverfügbarkeit für Nahrungs- bzw. Futtermittelzwecke ab. Der Preis für Brotweizen habe sich seit etwa einem Jahr bei nur ca. 150 EURO je Tonne eingependelt. Eine nachhaltige Eigenkapitalbildung sei bei diesem Preisniveau nicht möglich, betont der Verband.
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