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topplus Erzeugerpreise

Getreidemarkt: Gute Qualitäten sind rege gefragt

Bei einigen Notierungen für Getreide wurden zuletzt die Spitzen gekappt. Das halten Beobachter aber nur für eine „kosmetische“ Korrektur und nicht für eine Wende zum Schlechteren.

Lesezeit: 3 Minuten

Viele Erzeuger haben während der letzten Wochen weitere Teilmengen der Getreideernte 2021 verkauft. Das dürfte die richtige Entscheidung gewesen sein. Für Weizen, Gerste und Co. wurden nicht nur an traditionell absatzstarken Standorten recht attraktive Erzeugerpreise geboten, sondern bundesweit.

Doch dann kippte die Stimmung am Markt etwas, und zuletzt wurden die Preisspitzen sogar gekappt. Diese „Korrekturen“ sind zumeist sehr moderat ausgefallen. Trotzdem fragen sich viele Landwirte, ob der Preiszenit in der Saison 2021/22 eventuell überschritten ist oder ob es im weiteren Verlauf wieder Luft nach oben geben wird.

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Nur eine Verschnaufpause

Damit kein falscher Eindruck entsteht: Niemand kann mit Gewissheit vorhersagen, welche Preise in den kommenden Wochen und Monaten wirklich zu erzielen sind. „Denn die Preise werden nicht nur von harten Fakten geprägt, sondern auch von Meinungen, vagen Vermutungen usw.“, sagt ein erfahrener Analyst. Er und viele seiner Berufskollegen rechnen aber auch weiterhin eher mit freundlichen Markttendenzen als mit schwächeren.

Dass die Erzeugerpreise zuletzt stagnierten und stellenweise leicht gesenkt wurden, sollte man wirklich nicht überbewerten. Beobachter halten das nur für eine Verschnaufpause.In der Tat: Die meisten Mühlen  sind momentan zwar noch mit Brotgetreide versorgt, das sie sich schon vor oder in der Ernte gesichert hatten. Zudem sondieren viele Unternehmen derzeit noch, ob bzw. inwieweit sie zusätzlich hochwertige Partien kaufen müssen, um schwache Qualitäten aufzumischen.

„Deshalb und um keine übertriebenen Erlöshoffnungen zu wecken, mauern viele Einkäufer bei den Preisnennungen für Mühlenware“, berichtet ein Makler. Das wird sich nach seiner Meinung bald ändern. Es gebe schließlich noch andere Absatzwege für Getreide.

Zumindest beim Weizen ist der  Exporthandel  zumeist an den gleichen Mindestqualitäten interessiert wie die Mühlen. In der Nähe der norddeutschen Exporthäfen werden genau aus diesem Grund stolze Erzeugerpreise für Weizen mit 12 bis 13 % Protein und Fallzahlen von 220 sec. ausgelobt.

Und das Ende der preislichen Fahnenstange ist eventuell auch noch nicht erreicht. In Nordafrika und anderen traditionellen Absatzmärkten für EU-Getreide klaffen auch 2021/22 erhebliche Versorgungslücken. Und da die französische Ernte erneut in puncto Menge und Qualität enttäuschte, kommt deutscher Exportweizen früher und vor allem umfangreicher zum Zuge als sonst. Daran ändert auch die Konkurrenz aus dem Schwarzmeerraum nichts.

Gerste ist übrigens beim Exporthandel auch gefragt. Die Verladungen laufen rege. Ein weiterer Faktor, der dafür spricht, die Vermarktungssaison 2021/22 nicht vorschnell abzuhaken, sind die stetigen Ergänzungskäufe der heimischen  Futtermischer .

In Veredelungshochburgen werden ähnliche Preise für Weizen und Gerste bewilligt wie von Exporteuren.

Aber Einige Mischer zögern

Allerdings sind die Notierungen noch gedeckelt, weil viel nicht mühlentaugliches Brotgetreide über den Futtertrog verwertet werden muss. Folgendes lässt Mischer im Einkauf ebenfalls zögern:

  • Sie spekulieren auf ein größeres und vor allem günstigeres Maisangebot als im Vorjahr. Die EU-Ernte soll 9 % größer ausfallen als 2020.
  • Einige Mischer arbeiten mit dünnen Rohstoffvorräten, weil sie wegen der Afrikanischen Schweinepest und dem desaströsen Preisverfall am Schweinemarkt Absatzeinbußen befürchten.

Diese zwei Punkte sind nicht von der Hand zu weisen. Trotzdem rechnen Beobachter weiterhin mit festen Preisen.

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