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Globale Milchproduktion bleibt auch 2018 auf Expansionskurs

Die 2017 im Vorjahresvergleich gestiegenen Preise am Milchmarkt, aufgestockte Tierbestände sowie die zunehmende Leistung der Milchkühe werden im kommenden Jahr die globale Milcherzeugung wieder stärker wachsen lassen. Davon geht das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) aus.

Lesezeit: 4 Minuten

Die 2017 im Vorjahresvergleich gestiegenen Preise am Milchmarkt, aufgestockte Tierbestände sowie die zunehmende Leistung der Milchkühe werden im kommenden Jahr die globale Milcherzeugung wieder stärker wachsen lassen. Davon geht das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) in seiner Mitte Dezember veröffentlichten Prognose zum Weltmilchmarkt 2018 aus.


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Die Washingtoner Analysten erwarten, dass die führenden Milchproduzenten der Welt ihre Erzeugung gegenüber 2017 um rund 9,1 Mio t oder 1,8 % auf 510,1 Mio t ausdehnen werden. Für das laufende Jahr wird der Anstieg auf 1,4 % geschätzt; 2015 lag die Zuwachsrate wegen der Milchpreiskrise und teilweise schlechter Witterungsbedingungen nur bei 0,2 %.


Am stärksten soll 2018 dem USDA zufolge die Milcherzeugung in Indien zulegen, und zwar um 4 Mio t auf 76,0 Mio t. Da das Land allerdings Selbstversorger ist und am Welthandel praktisch nicht teilnimmt, hat das global gesehen kaum Auswirkungen.


Für die Europäische Union als weltweit größten Erzeuger erwarten die US-Experten einen eher moderaten Produktionsanstieg gegenüber 2017, und zwar um 0,3 % auf 152,1 Mio t. Die EU-Kommission war in einer Prognose im Herbst allerdings von einem Plus der gesamten Milchanlieferung von 1,4 % auf 156,5 Mio t ausgegangen.


Mehr Kuhmilch soll es laut USDA im kommenden Jahr auch in Ozeanien geben. Für Neuseeland wird ein Zuwachs von 1,4 % auf fast 21,9 Mio t erwartet, für Australien eine Zunahme um 2,5 % auf gut 9,5 Mio t. Vorteilhaft wirke sich dabei neben den höheren Erzeugerpreisen der meist gute Zustand der Weiden aus, erläuterten die Experten.


In den USA soll sich die expansive Tendenz der Milcherzeugung 2018 weiter fortsetzen; erwartet wird ein Anstieg um 1,7 % auf 99,5 Mio t. Ein wichtiger Faktor dafür sei neben dem leichten Bestandszuwachs vor allem die erneut höhere Milchleistung je Kuh, die laut USDA im kommenden Jahr bei mehr als 10 500 kg pro Tier liegen soll.

 

Mehr Milch in China


In den südamerikanischen Ländern Brasilien und Argentinien soll das Rohstoffaufkommen nach Einschätzung der Washingtoner Experten gegenüber 2017 um 1,8 % auf fast 24,0 Mio t beziehungsweise 6,0 % auf 10,7 Mio t anwachsen. Vorausgesetzt wird dabei, dass dort nicht wieder ungünstige Witterungsbedingungen den Milchviehhaltern einen Strich durch die Rechnung machen.


Für China erwarten die USDA-Experten im bevorstehenden Jahr eine Zunahme der Milcherzeugung um 1 Mio t oder 2,8 % auf 36,5 Mio t. Damit würde eine zweijährige Periode mit rückläufiger Produktion zu Ende gehen. Grund für die Trendwende ist zum einen die Stabilisierung des Milchkuhbestandes, der mit rund 7,5 Millionen Tieren nicht mehr weiter abnehmen soll. Da viele Kleinerzeuger ausgeschieden sind, größere Betriebe dagegen leistungsfähigere Kühe aufgestallt haben, dürfte zum anderen 2018 die durchschnittliche Milchleistung und damit die Gesamterzeugung zunehmen.


Das US-Agrarministerium erwartet zudem, dass sich die 2017 begonnene Erholung des Verbrauchs von Milchprodukten in der Volksrepublik fortsetzen wird. Da die Nachfrage teilweise stärker als die Eigenerzeugung zulegen soll, wird von einem höheren Einfuhrbedarf ausgegangen. So könnte der Magermilchpulverimport der Chinesen gegenüber 2017 um rund 9 % auf 315 000 t zunehmen; bei Vollmilchpulver wird sogar ein Plus von 20 % auf 600 000 t erwartet.


Bei Butter und Trinkmilch könnten die Einfuhrmengen ebenfalls steigen. Davon dürften auch die EU-Exporteure profitieren, die bereits in diesem Jahr ihre Liefermengen in die Volksrepublik, beispielsweise an Butter und Milchpulver, merklich steigern konnten. 

 

Käseexporte sollen steigen


Bei dem für die EU besonders wichtigen Exportprodukt Käse rechnet das US-Landwirtschaftsministerium im kommenden Jahr nur mit einer moderaten Zunahme der globalen Importnachfrage. So soll Japan als weltweit wichtigster Käsekäufer seine Bezüge lediglich um rund 2 % auf 270 000 t ausweiten; für Mexiko wird ein Plus von 4,5 % auf 135 000 t erwartet.


Stabile Einfuhrmengen werden für Südkorea unterstellt, während Russland und die USA etwas weniger Käse am Weltmarkt kaufen dürften. Ungünstig beurteilen die US-Analysten die Aussichten für den Drittlandsabsatz der EU aber nicht, denn die Ausfuhrmenge soll gegenüber 2017 um 50 000 t oder 6,0 % auf das neue Rekordniveau von 880 000 t steigen.


Die EU-Kommission prognostizierte im Herbst sogar einen Zuwachs um 7,0 % auf 907 000 t. Aber auch bei anderen Käseexporteuren sollen die Geschäfte laut USDA im kommenden Jahr flotter laufen. So wird für die USA ein Anstieg der Käseausfuhren um 5,3 % auf 357 000 t und für Neuseeland eine Zunahme um 2,9 % auf 360 000 t vorausgesagt.  

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