Der Anbau von Konsumkartoffeln zur Ernte 2017 dürfte in den wichtigsten nordwesteuropäischen Erzeugerländern spürbar ausgedehnt werden. So prognostiziert die Organisation Nordwesteuropäischer Kartoffelanbauer (NEPG) am Dienstag vergangener Woche (11.4.) für dieses Jahr ein Konsumkartoffelareal ohne Saat- und Stärkekartoffeln in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden und Belgien von zusammen 572 485 ha; das wäre gegenüber 2016 eine Ausweitung um 3,6 % und im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre ein Plus von 7,2 %.
Außerdem projiziert die NEPG auf der Basis des Durchschnittsertrages der vergangenen fünf Jahre für das Berichtsgebiet eine Konsumkartoffelernte von etwa 27 Mio t, womit das Vorjahresaufkommen um gut 5 % übertroffen würde. Unterdessen liefen die Pflanzungen nach Angaben der Organisation termingerecht: Die frühen Verarbeitungssorten seien bereits in der Erde, und nun folge die Pflanzung der Sorten für die Haupternte. Allerdings sei der Boden in allen fünf Ländern recht trocken. Mit Blick auf die noch laufende Vermarktungssaison 2016/17 stellte die NEPG fest, dass die Kartoffelbestände niedrig seien, was vor allem „freie“ Ware betreffe. Gleichzeitig seien die Verarbeitungsmengen hoch, und die ersten Industriekartoffeln dürften voraussichtlich erst in etwa drei Monaten zur Verfügung stehen.
Mit den von der NEPG dargelegten Daten im Einklang zeigte sich das Preisgefüge an der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig. Dort wurde der Future auf Verarbeitungskartoffeln zur Lieferung in diesem Monat am vergangenen Donnerstag (13.4.) gegen 12.15 Uhr für 21 Euro/dt gehandelt. Gleichzeitig erreichte der Kontrakt auf neuerntige Ware mit Fälligkeit im April 2018 ein neues Laufzeittief bei 14,10 Euro/dt. AgE