Die Farmer in Australien können sich über hohe Erträge bei Weizen und Gerste freuen. Rechtzeitige Niederschläge haben die Basis für eine überdurchschnittliche Ernte gelegt.
In Australien dürften nach jüngsten Angaben des Auslandsdienstes des US-Landwirtschaftsministeriums FAS rund 31 Mio. t Weizen geerntet worden sein. Das ist etwa 1 Mio. t mehr als das USDA in seiner offiziellen Januar-Schätzung prognostiziert hatte und fast doppelt so viel wie im Vorjahr. Zudem entspricht das der zweitgrößten Ernte in der australischen Geschichte. Ausschlaggebend für das Plus der FAS-Schätzung gegenüber der des USDA ist die Erntemenge in Westaustralien. Diese fiel größer aus als erwartet, da die Niederschläge im November gerade rechtzeitig in der Phase der Kornfüllung eintrafen und die Erträge damit deutlich verbesserten. In New South Wales kam ebenfalls mehr zusammen als im Vorfeld prognostiziert worden war. Westaustralien steuert rund ein Drittel der gesamten Weizenernte Australiens bei und New South Wales mehr als ein Viertel. Daher fallen größere Ernten dort stärker ins Gewicht.
Aufgrund der höheren australischen Ernte dürfte dort auch mehr Weizen zum Export zur Verfügung stehen. FAS beziffert die Ausfuhren auf 21 Mio. t und übertrifft die offizielle USDA-Schätzung damit um 1 Mio. t. Damit würde das Land mehr als doppelt so viel Weizen ausführen wie im Vorjahr. Zuletzt wurde vor vier Jahren eine Exportmenge über 20 Mio. t erreicht. In den vergangenen zwei Jahren kamen die Exportmengen überwiegend aus West- und Südaustralien. Da aber in New South Wales in diesem Jahr eine Rekordernte eingefahren worden ist, dürfte das Gebiet wieder zu einer wichtigen Lieferregion werden. Obwohl australischer Weizen mittlerweile vermehrt Richtung Afrika und den Mittleren Osten fließt, dürfte der Großteil 2020/21 Richtung Asien verkauft werden. Dies lassen zumindest die Erfahrungen des Wirtschaftsjahres 2016/17 vermuten, als ähnlich große Ausfuhrmengen zur Verfügung standen. Damals gingen über 80 % in südostasiatische Länder.
Die Vorräte Australiens werden nach Angaben des FAS zum Ende des Wirtschaftsjahres voraussichtlich eine Höhe von 5,6 Mio. t erreichen. Das entspricht einem Plus von 0,2 Mio. t zur USDA-Schätzung und 2,7 Mio. t zum Vorjahr. 2019/20 waren die Lagerbestände aufgrund der kleinen Ernte auf den niedrigsten Stand seit über einem Jahrzehnt geschrumpft.
Gerstenerzeugung ebenfalls höher
Nicht nur an Weizen soll in Australien mehr zusammengekommen sein als im Vorjahr, sondern auch an Gerste. Das FAS beziffert die Ernte auf 11,5 Mio. t und damit rund 0,5 Mio. t über der USDA-Schätzung und 2,5 Mio. t über Vorjahr. Zurückzuführen ist dieses Ergebnis wie bei Weizen auf die verbesserten Anbaubedingungen in Westaustralien zum Ende der Saison. Auch hier fällt die Erzeugung in der Region besonders ins Gewicht, da üblicherweise rund 40 % der Gerste dort geerntet werden. Der inländische Verbrauch von Gerste wird bei 5,9 Mio. t gesehen und damit 0,4 Mio. t über Vorjahr. Es wird erwartet, dass der Anteil von Gerste in den Futterrationen auf Kosten des Weizens wieder steigen wird. Der Preisunterschied zwischen den beiden Getreidesorten dürfte wieder auf das übliche Niveau von rund 50 AUD/t sinken. Daher wird ein erhöhter Verbrauch von Futtergerste erwartet.
Die Exporte von Gerste dürften sich laut FAS auf 4,7 Mio. t belaufen. Hier liegt die FAS-Schätzung rund 0,3 Mio. t unter der USDA-Prognose. Das Vorjahresergebnis dürfte aber dennoch um 1,4 Mio. t übertroffen werden. Ein Großteil der australischen Gerste geht nach China. Das chinesische Handelsministerium hat im Mai 2020 aber einen Zoll von 80,5 % auf australische Gerste implementiert. Dadurch wird der Anstieg der australischen Ausfuhren voraussichtlich begrenzt. AMI
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In Australien dürften nach jüngsten Angaben des Auslandsdienstes des US-Landwirtschaftsministeriums FAS rund 31 Mio. t Weizen geerntet worden sein. Das ist etwa 1 Mio. t mehr als das USDA in seiner offiziellen Januar-Schätzung prognostiziert hatte und fast doppelt so viel wie im Vorjahr. Zudem entspricht das der zweitgrößten Ernte in der australischen Geschichte. Ausschlaggebend für das Plus der FAS-Schätzung gegenüber der des USDA ist die Erntemenge in Westaustralien. Diese fiel größer aus als erwartet, da die Niederschläge im November gerade rechtzeitig in der Phase der Kornfüllung eintrafen und die Erträge damit deutlich verbesserten. In New South Wales kam ebenfalls mehr zusammen als im Vorfeld prognostiziert worden war. Westaustralien steuert rund ein Drittel der gesamten Weizenernte Australiens bei und New South Wales mehr als ein Viertel. Daher fallen größere Ernten dort stärker ins Gewicht.
Aufgrund der höheren australischen Ernte dürfte dort auch mehr Weizen zum Export zur Verfügung stehen. FAS beziffert die Ausfuhren auf 21 Mio. t und übertrifft die offizielle USDA-Schätzung damit um 1 Mio. t. Damit würde das Land mehr als doppelt so viel Weizen ausführen wie im Vorjahr. Zuletzt wurde vor vier Jahren eine Exportmenge über 20 Mio. t erreicht. In den vergangenen zwei Jahren kamen die Exportmengen überwiegend aus West- und Südaustralien. Da aber in New South Wales in diesem Jahr eine Rekordernte eingefahren worden ist, dürfte das Gebiet wieder zu einer wichtigen Lieferregion werden. Obwohl australischer Weizen mittlerweile vermehrt Richtung Afrika und den Mittleren Osten fließt, dürfte der Großteil 2020/21 Richtung Asien verkauft werden. Dies lassen zumindest die Erfahrungen des Wirtschaftsjahres 2016/17 vermuten, als ähnlich große Ausfuhrmengen zur Verfügung standen. Damals gingen über 80 % in südostasiatische Länder.
Die Vorräte Australiens werden nach Angaben des FAS zum Ende des Wirtschaftsjahres voraussichtlich eine Höhe von 5,6 Mio. t erreichen. Das entspricht einem Plus von 0,2 Mio. t zur USDA-Schätzung und 2,7 Mio. t zum Vorjahr. 2019/20 waren die Lagerbestände aufgrund der kleinen Ernte auf den niedrigsten Stand seit über einem Jahrzehnt geschrumpft.
Gerstenerzeugung ebenfalls höher
Nicht nur an Weizen soll in Australien mehr zusammengekommen sein als im Vorjahr, sondern auch an Gerste. Das FAS beziffert die Ernte auf 11,5 Mio. t und damit rund 0,5 Mio. t über der USDA-Schätzung und 2,5 Mio. t über Vorjahr. Zurückzuführen ist dieses Ergebnis wie bei Weizen auf die verbesserten Anbaubedingungen in Westaustralien zum Ende der Saison. Auch hier fällt die Erzeugung in der Region besonders ins Gewicht, da üblicherweise rund 40 % der Gerste dort geerntet werden. Der inländische Verbrauch von Gerste wird bei 5,9 Mio. t gesehen und damit 0,4 Mio. t über Vorjahr. Es wird erwartet, dass der Anteil von Gerste in den Futterrationen auf Kosten des Weizens wieder steigen wird. Der Preisunterschied zwischen den beiden Getreidesorten dürfte wieder auf das übliche Niveau von rund 50 AUD/t sinken. Daher wird ein erhöhter Verbrauch von Futtergerste erwartet.
Die Exporte von Gerste dürften sich laut FAS auf 4,7 Mio. t belaufen. Hier liegt die FAS-Schätzung rund 0,3 Mio. t unter der USDA-Prognose. Das Vorjahresergebnis dürfte aber dennoch um 1,4 Mio. t übertroffen werden. Ein Großteil der australischen Gerste geht nach China. Das chinesische Handelsministerium hat im Mai 2020 aber einen Zoll von 80,5 % auf australische Gerste implementiert. Dadurch wird der Anstieg der australischen Ausfuhren voraussichtlich begrenzt. AMI