Am 30. September hat das nationale Statistikamt Polens (GUS) eine im Vergleich zu den Vorjahren sehr große Ernte von Kartoffeln bestätigt. Die Experten schätzen, dass etwa 8,9 Millionen Tonnen produziert worden sind. Das wären 38 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Zuwachs fußt sowohl auf einer größeren Fläche als auch auf höheren Erträgen. Letztere werden mit durchschnittlichen 249 Dezitonnen je Hektar beziffert, also 16 Prozent höher als 2019. Nachdem auf den Äckern in Polen zur Zeit der Auspflanzungen überwiegend eher ungünstige Bedingungen geherrscht hatten, war die Witterung in der Folgezeit für das Kartoffelwachstum förderlich. Denn zumeist waren die Regenfälle ausreichend. Die Anbaufläche wird weiterhin nur vage mit über 300.000 Hektar benannt. Unter Zugrundelegung von Ertrag und Erntemengen müssten es aber 357.000 Hektar sein, fast 50.000 Hektar mehr als im Vorjahr. Wie realistisch das ist, wird sich noch beweisen müssen, das Datengerüst bei Kartoffeln scheint noch nicht in Stein gemeißelt zu sein. Es herrscht aber nicht nur wegen der Anbaufläche Unsicherheit. Die Erträge waren dieses Jahr sehr schwer zu schätzen, da die Ergebnisse von Proberodungen nicht nur zwischen den Großregionen stark schwankten, sondern auch lokal sehr heterogen waren.
Am Markt bestätigt sich die große Ernte, denn die Preise sind längst gesunken. Die Hersteller von Pommes frites und Chips können sich gut mit Vertragsware versorgen und lehnen freie Angebote in der Regel ab. Auch die Stärkeindustrie nimmt sie ab, da sie auch zunächst Vertragsware abwickelt. Es könnte sein, dass freier Verarbeitungsrohstoff doch in Teilen im Boden bleibt.
Die Ernte für die Lagerung ist in Polen gut vorangekommen. Sie wird seitdem gelegentlich durch Nässe gebremst. Bis zu 80 Prozent der Mengen dürften in den meisten Regionen aber schon geborgen sein. Fortgesetzt wird darüber spekuliert, wie sich die Kartoffeln im Lager halten werden. Es gab diesen Sommer einen regenbedingt hohen Krankheitsdruck. Dem konnten vermutlich die Profianbauer begegnen, der nicht unerhebliche Anteil an Kleinbauern dürfte damit aber weniger zurechtgekommen sein. AMI
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Am 30. September hat das nationale Statistikamt Polens (GUS) eine im Vergleich zu den Vorjahren sehr große Ernte von Kartoffeln bestätigt. Die Experten schätzen, dass etwa 8,9 Millionen Tonnen produziert worden sind. Das wären 38 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Zuwachs fußt sowohl auf einer größeren Fläche als auch auf höheren Erträgen. Letztere werden mit durchschnittlichen 249 Dezitonnen je Hektar beziffert, also 16 Prozent höher als 2019. Nachdem auf den Äckern in Polen zur Zeit der Auspflanzungen überwiegend eher ungünstige Bedingungen geherrscht hatten, war die Witterung in der Folgezeit für das Kartoffelwachstum förderlich. Denn zumeist waren die Regenfälle ausreichend. Die Anbaufläche wird weiterhin nur vage mit über 300.000 Hektar benannt. Unter Zugrundelegung von Ertrag und Erntemengen müssten es aber 357.000 Hektar sein, fast 50.000 Hektar mehr als im Vorjahr. Wie realistisch das ist, wird sich noch beweisen müssen, das Datengerüst bei Kartoffeln scheint noch nicht in Stein gemeißelt zu sein. Es herrscht aber nicht nur wegen der Anbaufläche Unsicherheit. Die Erträge waren dieses Jahr sehr schwer zu schätzen, da die Ergebnisse von Proberodungen nicht nur zwischen den Großregionen stark schwankten, sondern auch lokal sehr heterogen waren.
Am Markt bestätigt sich die große Ernte, denn die Preise sind längst gesunken. Die Hersteller von Pommes frites und Chips können sich gut mit Vertragsware versorgen und lehnen freie Angebote in der Regel ab. Auch die Stärkeindustrie nimmt sie ab, da sie auch zunächst Vertragsware abwickelt. Es könnte sein, dass freier Verarbeitungsrohstoff doch in Teilen im Boden bleibt.
Die Ernte für die Lagerung ist in Polen gut vorangekommen. Sie wird seitdem gelegentlich durch Nässe gebremst. Bis zu 80 Prozent der Mengen dürften in den meisten Regionen aber schon geborgen sein. Fortgesetzt wird darüber spekuliert, wie sich die Kartoffeln im Lager halten werden. Es gab diesen Sommer einen regenbedingt hohen Krankheitsdruck. Dem konnten vermutlich die Profianbauer begegnen, der nicht unerhebliche Anteil an Kleinbauern dürfte damit aber weniger zurechtgekommen sein. AMI