Der wallonische Kartoffelverband und das Prüfzentrum für den Kartoffelanbau in Flandern haben ihre Bestandserhebung ausgewertet. Demnach befanden sich zum 1. Februar nur noch 1,81 Millionen Tonnen Kartoffeln in Erzeugerhand, das waren fast eine Million Tonnen weniger als im Überschussjahr 2017/18. Aber auch der Abstand zum fünfjährigen Mittel ist mit 17 Prozent beachtlich.
Am auffälligsten ist allerdings die geringe Menge an Kartoffeln, die noch frei gehandelt werden können. Es dürften nur noch 360.000 Tonnen sein, 40 Prozent weniger als im Mittel vergangener Jahre. Die Verarbeiter hatten sich längst darum bemüht, möglichst viele Kartoffeln vertraglich zu binden, ein längerfristiger Trend, der mit dem Wechsel von der ehemaligen Hauptsorte Bintje auf Fontane und andere Frittenkartoffelsorten einherging.
Im Vorjahr waren dem steigenden Bedarf gemäß viele Kartoffeln unter Vertrag genommen worden, diese Saison hätten es eigentlich noch mehr werden sollen. Die Vorräte fallen aber erntebedingt klein aus. Die Frittenhersteller haben trotz der raschen Verarbeitung der vielen lagerkritischen Partien an Bintje bis Februar weniger Rohstoff genutzt als in den Vorjahren und zwar so wenig, wie seit 2010 nicht mehr. AMI