In der EU zeichnet sich im Hinblick auf die Kartoffelernte ein geringerer Durchschnittsertrag ab als bislang gedacht. Das Monitoring Agricultural ResourceS (MARS) der EU-Kommission geht in seiner Prognose von Ende August von 32,7 t Kartoffeln je Hektar aus; im Juli waren noch 33,6 ha erwartet worden. Damit würde der Fünfjahresdurchschnitt um 3,1 % verfehlt. Der mittlere Ertrag vom vergangenen Jahr würde aber um 5,2 % übertroffen.
Die Fachleute begründen ihre pessimistischere Einschätzung mit Hitzewellen und unterdurchschnittlichen Regenfällen in den vergangenen Monaten. Im Einzelnen setzten sie unter anderem ihre Hektarertragsvoraussagen für Deutschland und Frankreich um 1,1 t auf 39,7 t bzw. um 1,4 t auf 40,1 t herab.
Für die Niederlande werden jetzt im Schnitt 41,7 t Kartoffeln pro Hektar erwartet, nach zuvor 43,6 t/ha. Den belgischen Durchschnittsertrag sehen die Experten aktuell bei 42 t/ha; im Juli waren noch 0,3 t/ha mehr prognostiziert worden.
Im Einklang mit den Abschlägen für die voraussichtlichen Kartoffelerträge legten die Futures auf Verarbeitungskartoffeln an der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig in den vergangenen zweieinhalb Wochen kräftig zu. Der meistgehandelte Kontrakt mit Fälligkeit im April 2020 kostete am vergangenen Freitag (30.8.) gegen 13.15 Uhr 14,70 Euro/dt; das waren 3,60 Euro/dt oder 32,4 % mehr als das am 13. August verzeichnete Laufzeittief. AgE