Der Raps-Frontmonat zur Abrechnung im Mai 2022 verteuerte sich an der Pariser Terminbörse Matif am vergangenen Freitag (14.4.) gleich zum Handelsauftakt in der Spitze um 13 Euro auf 1 003 Euro/t, bevor dann bis 15 Uhr eine Korrektur auf 996 Euro/t einsetzte. „Vierstellig“ war der Frontmonat Ende März schon einmal bewertet, allerdings auch seinerzeit nur für wenige Stunden.
Marktanalysten begründen den jüngsten Kurssprung mit einem insgesamt „bullischen“ Umfeld. So hat sich Rohöl in den letzten Tagen wieder deutlich nach oben von der 100-Dollar-Marke abgesetzt. Am Freitagmorgen kostete ein 159-l-Fass Rohöl im Mittel der Leitsorten 107,10 $ (98 Euro). In Argentinien befinden sich die Lastkraftwagenfahrer weiter im Ausstand, was die Agrarlogistik in dem südamerikanischen Land und damit auch die Verschiffung von Agrarrohstoffen behindert. Derweil haben die Pflanzenölpreise im März das höchste Niveau seit Beginn der Aufzeichnungen der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) im Jahr 1995 erreicht.
Befeuert wurden die betreffenden Notierungen laut Angaben der AMI vom Kriegsgeschehen in Osteuropa. Ausbleibende Lieferungen von Sonnenblumenöl aus der Schwarzmeerregion hätten die Angst um eine Verknappung des globalen Angebots geschürt. Schließlich habe der Einmarsch Russlands in der Ukraine, den beiden wichtigsten Anbietern für Sonnenblumenöl am Weltmarkt, die Preise regelrecht explodieren lassen.
Käufer müssen sich laut AMI nun nach Alternativen umsehen, was massiv auf die Nachfrage bei anderen Pflanzenölen abfärbt. Nach Angaben der Bonner Marktbeobachter wurden für die Tonne Sojaöl Mitte März 1 880 Euro fob deutscher Mühle verlangt; das waren rund 85 % mehr als zum gleichen Vorjahreszeitpunkt. Auch am Rapsölmarkt bewegten sich die Preise gemäß den Auswertungen der AMI im März nahezu ungebremst nach oben. Ein knappes Rohstoffangebot, historische Höchststände an den Terminmärkten und ein massiver Anstieg der Nachfrage hätten die Forderungen in die Höhe schießen lassen. AgE
Hinweis:
Bitte aktivieren Sie Javascipt in Ihrem Browser, um diese Seite optimal nutzen zu können
Zum Lesen dieses Artikels benötigen Sie ein top agrar Abonnement
Der Raps-Frontmonat zur Abrechnung im Mai 2022 verteuerte sich an der Pariser Terminbörse Matif am vergangenen Freitag (14.4.) gleich zum Handelsauftakt in der Spitze um 13 Euro auf 1 003 Euro/t, bevor dann bis 15 Uhr eine Korrektur auf 996 Euro/t einsetzte. „Vierstellig“ war der Frontmonat Ende März schon einmal bewertet, allerdings auch seinerzeit nur für wenige Stunden.
Marktanalysten begründen den jüngsten Kurssprung mit einem insgesamt „bullischen“ Umfeld. So hat sich Rohöl in den letzten Tagen wieder deutlich nach oben von der 100-Dollar-Marke abgesetzt. Am Freitagmorgen kostete ein 159-l-Fass Rohöl im Mittel der Leitsorten 107,10 $ (98 Euro). In Argentinien befinden sich die Lastkraftwagenfahrer weiter im Ausstand, was die Agrarlogistik in dem südamerikanischen Land und damit auch die Verschiffung von Agrarrohstoffen behindert. Derweil haben die Pflanzenölpreise im März das höchste Niveau seit Beginn der Aufzeichnungen der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) im Jahr 1995 erreicht.
Befeuert wurden die betreffenden Notierungen laut Angaben der AMI vom Kriegsgeschehen in Osteuropa. Ausbleibende Lieferungen von Sonnenblumenöl aus der Schwarzmeerregion hätten die Angst um eine Verknappung des globalen Angebots geschürt. Schließlich habe der Einmarsch Russlands in der Ukraine, den beiden wichtigsten Anbietern für Sonnenblumenöl am Weltmarkt, die Preise regelrecht explodieren lassen.
Käufer müssen sich laut AMI nun nach Alternativen umsehen, was massiv auf die Nachfrage bei anderen Pflanzenölen abfärbt. Nach Angaben der Bonner Marktbeobachter wurden für die Tonne Sojaöl Mitte März 1 880 Euro fob deutscher Mühle verlangt; das waren rund 85 % mehr als zum gleichen Vorjahreszeitpunkt. Auch am Rapsölmarkt bewegten sich die Preise gemäß den Auswertungen der AMI im März nahezu ungebremst nach oben. Ein knappes Rohstoffangebot, historische Höchststände an den Terminmärkten und ein massiver Anstieg der Nachfrage hätten die Forderungen in die Höhe schießen lassen. AgE