Nach Erhebungen des Nationalen Statistikamtes (GUS) standen zum Stichtag 1. Dezember 2018 insgesamt 6,18 Millionen Rinder in den polnischen Ställen; das waren rund 2,4 % mehr als vor Jahresfrist. Besonders stark zugelegt hat dabei die Zahl der Jungrinder bis zu zwei Jahren, und zwar um 3,8 % auf 1,73 Millionen Stück. Bei den älteren weiblichen Tieren verzeichneten die Statistiker einen Zuwachs von 3,3 %. Inklusive der Mutterkühe wurden damit im Dezember 2,42 Millionen Tiere gezählt.
Die Zahl der Milchkühe gibt die Behörde zum Stichtag mit 2,14 Millionen Stück an; der Bestand lag damit in etwa auf Vorjahresniveau. Der Rückgang der Milchpreise, die 2018 im Schnitt um 3,0 % unter denen des Vorjahres lagen, hat sich somit nicht negativ auf die Milchviehhaltung ausgewirkt. Aktuell stehen allerdings der polnische Markt für Rindfleisch und insbesondere Fleisch von Altkühen stark unter Druck. Ursache ist ein Tierschutz- und Lebensmittelskandal um unzulässig geschlachtete und vermarktete Rinder. Ein Reporterteam der TV-Sendung „Superwizjer“ hatte Ende Januar aufgedeckt, dass in einem Schlachthof in Kalinów kranke Kühe geschlachtet und deren Fleisch als gesund deklariert vermarktet worden war. Der Fleischmarkt brach daraufhin drastisch ein und hat sich noch nicht wieder erholt. AgE