Russlands Föderaler Aufsichtsdienst für die Tier- und Pflanzengesundheit (Rosselkhoznadzor) hat ein Einfuhrverbot für Futtermittel und Futtermittelzusatzstoffe aus Deutschland verhängt. Begründet wird dies mit dem wiederholten Nachweis von nicht deklarierten Bestandteilen an gentechnisch veränderten Organismen (GVO) in den betreffenden Produkten.
Seit 2015 seien insgesamt elf solcher Fälle festgestellt worden. Die jetzige Entscheidung sei an das Bundeslandwirtschaftsministerium adressiert worden, teilte Rosselkhoznadzor in Moskau mit.
Die Behörde wies außerdem darauf hin, dass das deutsche Agrarressort im März dieses Jahres über die in Russland geltende Notwendigkeit einer staatlichen Registrierung von Futtermitteln, die GVO enthielten oder mithilfe von GVO gewonnen worden seien, informiert worden sei. Berlin habe jedoch die Lieferung von Futtermitteln und Futtermittelzusatzstoffen mit nicht deklarierten beziehungsweise nicht zertifizierten, gentechnisch veränderten Bestandteilen nach Russland nicht unterbunden.
Betroffen von der russischen Importsperre sind hauptsächlich Lieferungen an Spezial- und Heimtierfuttermittel sowie an Futtermittelzusatzstoffen, aber auch an Pferdefutter. Das Bundeslandwirtschaftsministerium wurde von Rosselkhoznadzor aufgefordert, jetzt Maßnahmen zu ergreifen, um Lieferungen wie die beanstandeten in Zukunft zu verhindern.
Deutschland ist nicht das erste EU-Land, für das Russland eine solche Importsperre verhängt hat. Bereits im Juli 2020 hatte Moskau die Einfuhr von Futtermitteln und Futtermittelzusatzstoffen aus den Niederlanden gestoppt.