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Rabobank passt Zuckerpreisprognose nach unten an
Nachdem sich die Erholungsbewegung des Zuckerpreises am Weltmarkt im Januar und in den Folgewochen als nicht nachhaltig erwies, hat die Rabobank ihre Prognosen für die weitere Entwicklung nach unten korrigiert. Allerdings wird - wie bisher - mit einem Preisanstieg bis zum ersten Quartal 2019 gerechnet.
Nachdem sich die Erholungsbewegung des Zuckerpreises am Weltmarkt im Januar und in den Folgewochen als nicht nachhaltig erwies, hat die Rabobank ihre Prognosen für die weitere Entwicklung nach unten korrigiert. Allerdings wird - wie bisher - mit einem Preisanstieg bis zum ersten Quartal 2019 gerechnet. So prognostizieren die Utrechter Experten für das zweite Quartal 2018 aktuell einen durchschnittlichen Kurs für Rohzucker an der New Yorker Terminbörse von 13,60 cts/lb (244 Euro/t).
Im dritten Quartal soll der Preis auf 14,30 cts/lb (256 Euro/t) steigen und in den verbleibenden drei Monaten dieses Jahres bei etwa 14,50 cts/lb (260 Euro/t) liegen. Für Januar bis März 2019 sagen die Fachleute einen weiteren Anstieg auf 14,70 cts/lb (361 Euro/t) voraus; das wären 9,7 % mehr als der Schätzwert für das aktuelle Quartal. Am Dienstag vergangener Woche (6.3.) wurde der Maikontrakt auf Zucker an der New Yorker Börse gegen 12.50 Uhr hiesiger Zeit für 13,56 cts/lb (243 Euro/t) gehandelt; im Vergleich zum Januarhoch war das ein Minus von fast 11 %.
Dabei rutschte der Kurs zwischenzeitlich unter die Linie von 13,00 cts/lb (233 Euro/t) und bewegte sich damit nur knapp über seinem im September 2015 markierten Laufzeittief. Im gleichen Zeitraum verbilligte sich der Future auf Weißzucker mit Fälligkeit im August an der Agrarterminbörse Liffe in London um 7,5 % auf 367,90 $/t (298,92 Euro). Hier war Ende Februar mit 349,50 $/t (283,97 Euro) ein Laufzeittief erreicht worden. Als Ursache für den jüngsten Preisdruck sieht die Rabobank erneute Aufwärtskorrekturen der Analystenschätzungen für die weltweite Zuckererzeugung 2017/18.
EU-Referenzpreis unterschritten
Der vom EU-Verwaltungsausschuss ermittelte durchschnittliche Weißzuckerpreis in der Gemeinschaft rutschte im Dezember 2017 auf seinen bisherigen Tiefststand von 400 Euro/t; damit wurde der Referenzpreis um 4,40 Euro/t unterschritten. In diesem Fall kann die Kommission Maßnahmen zur Preisstützung ergreifen, weil die Produktionskosten bei einem Unterschreiten der Referenzschwelle nicht gedeckt sind. Das EU-Zuckerrübenareal für die kommende Anbausaison dürfte aber trotz der niedrigen Zuckerpreise in der Gemeinschaft nach Einschätzung der Rabobank zumindest in den wichtigsten Erzeugungsregionen kaum geringer ausfallen als im Vorjahr.
Für die EU insgesamt rechnen die niederländischen Analysten allerdings für 2018/19 unter der Voraussetzung normaler Erträge mit einem Rückgang der Zuckererzeugung. Trotzdem erwarten sie für 2018/19 einen exportfähigen Produktionsüberschuss der Gemeinschaft von 1 Mio t Zucker. Zu einer Entlastung des Weltmarktes dürfte auch die Entwicklung in Brasilien beitragen. Dort wird die Anbaufläche von Zuckerrohr für die kommende Vermarktungssaison zwar voraussichtlich nur geringfügig eingeschränkt.
Nach Ansicht der Analysten wird allerdings die Gewinnspanne der Ethanolerzeugung die der Zuckerproduktion übertreffen, so dass die Zuckerrohrverarbeiter wahrscheinlich weniger Zucker und mehr Ethanol herstellen werden. AgE
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