Der Fachverband Russische Getreideunion hat seine Prognose für die diesjährige Getreideernte auf etwa 128 Mio. t gesenkt. Damit wurde die erst wenige Tage zuvor bekannt gegebene Schätzung zurückgenommen, wonach die Produktion nah an der vor zwei Jahren erreichten Rekordmarke (rund 135,5 Mio. t) gesehen wurde, berichtet aiz.info.
Allerdings liegt auch die neue Prognose deutlich über den Schätzungen des Landwirtschaftsministeriums und der anderen Forschungseinrichtungen. Verbandspräsident Arkadij Slotschewskij erklärte laut aiz.info, zwar sei die Ernteerwartung angesichts der Trockenheit insbesondere in solchen wichtigen Anbauregionen wie Wolgagebiet, Zentralrussland und Stawropol gesenkt worden, die allgemeine Situation sei aber nach wie vor "recht optimistisch" zu beurteilen. Auch die Qualität von Getreide aus der diesjährigen Ernte sei höher.
Unterdessen hat eine nächste Einrichtung, das Analysezentrum des staatlichen Agrartransportunternehmens RusAgroTrans, die Prognose für die Getreideproduktion um 4,2 Mio. t gegenüber der bisherigen Schätzung auf gut 120 Mio. t gesenkt, darunter die für Weizen um 3,8 Mio. t auf 76,1 Mio. t, heißt es weiter. Dabei sei allein die Erwartung für Wintergetreide - auf insgesamt etwa 60,8 Mio. t - korrigiert worden, während die für Sommergetreide vorerst unverändert bei 59,2 Mio. t liege, erläuterte ein Sprecher von RusAgroTrans vor Journalisten in Moskau.