Der Umbau des Kartoffelsortiments im deutschen Lebensmitteleinzelhandel läuft. Die Zufuhren von Speisefrühkartoffeln sind generell von Verspätungen geprägt, sodass sich das Angebot entzerrt hat. Momentan dominieren Lieferungen aus Ägypten, die in einigen Fällen sehr flott abfließen. Gelegentlich kommt es aber auch zu Absatzschwierigkeiten, da sich die Ketten zum Teil stärker auf den Einsatz von deutscher Kühlhausware konzentrieren und danach eher auf das Angebot aus Spanien umstellen. Hilfreich ist wohl, dass aus fast allen Herkünften programmierte Mengen dominieren. Weder aus Ägypten, noch aus Israel oder aus Spanien zeichnen sich momentan größere Zufuhren von Frühkartoffeln ab, für die nicht schon Kunden gefunden sind. Der Markt braucht zudem einen gewissen Puffer an freier Ware im Kühlhaus, um mögliche Lieferunterbrechungen in Spanien oder später in Deutschland überbrücken zu können.
In preislicher Hinsicht ist der Frühkartoffelmarkt gut durchschnittlich aufgestellt. Vor allem für die eher etwas zahlreicheren Anbieter in Spanien, die in der zweiten Maihälfte auf den Plan treten, gilt es Ruhe zu bewahren, damit das momentane Preisgefüge bis zum Ende der zweiten Junidekade bestehen bleiben kann. Die Chance dafür ist gegeben. Es sieht so aus, als würde es noch weitere fünf bis sechs Wochen dauern, bevor der Südwesten Deutschlands mit festschaligen Frühkartoffeln auf den Markt trifft. Angesichts des bisherigen Witterungsverlaufs gibt es dann wohl keine Rekorderträge. AMI