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USDA erwartet knappere Versorgung des Milchmarktes 2022

In seiner halbjährlichen Vorschau schätzt das US-Agrarministerium (USDA) einen weltweit knapper versorgten Milchmarkt 2022.

Lesezeit: 4 Minuten

Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) erwartet für 2022 eine deutlich steigende weltweite Milchnachfrage. Gleichzeitig soll die Erzeugung nur leicht zulegen, sodass der weltweite Milchmarkt enger wird. Die Erzeugung in bedeutenden Ländern der Welt soll im Durchschnitt um weniger als 1 % steigen. Bereits im Herbst 2021 ist die Milchanlieferung im Vergleich zu den Vorjahresmonaten um rd. 10 % gefallen. Dagegen werden globale Verbrauchszunahmen im Jahre 2022 zwischen 1,6 % bis 3,5 % bei den einzelnen Milchprodukten vorausgeschätzt.

Im weltgrößten Produktionsgebiet EU-27 wird eine Kuhmilcherzeugung von 146,7 Mio. t (+0,7 % zum Vorjahr) vorausgesagt. Fortgesetzt rückläufige Kuhzahlen werden durch höhere Leistungen je Kuh ausgeglichen. Der seit 3 Jahren konstante Frischmilchverbrauch soll auch im kommenden Jahr mit knapp 24 Mio. t unverändert bleiben. Die EU-Käseproduktion und der Inlandsverbrauch sollen jeweils um rd. 0,5 % zunehmen; das Ex- und Importgeschäft mit Käse beim Drittlandhandel wird nur geringfügig höher veranschlagt. Die EU-Buttererzeugung wird um 0,5 % höher auf 2,15 Mio. t vorausgeschätzt. Dagegen soll sich der vorjährige Anstieg beim Butterverbrauch nicht wiederholen, sondern knapp unter Vorjahresniveau bleiben. Die im Jahre 2021 um rd. 21 % gefallenen Butterausfuhren werden wieder etwas zulegen. Buttereinfuhren der EU aus Drittländern schätzt das USDA um 18 % niedriger ein. Die Erzeugung von Magermilchpulver (MMP) in der Union wird auf leicht steigende 1,56 Mio. t veranschlagt. Der EU-Inlandsverbrauch in Höhe von 0,75 Mio. t bleibt weiter rückläufig. Die in den Vorjahren gesunkenen MMP-Exporte sollen wieder auf 0,82 Mio. t ansteigen; Algerien und China gehören zu den großen Abnehmern. Die Produktion von Vollmilchpulver (VMP) in der EU schätzt das USDA um 6,3 % niedriger auf 0,59 Mio. t zum Vorjahr ein. Ein leicht sinkender Inlandsverbrauch und ein um 11 % fallender Export auf 0,28 Mio. t sind die Folge. Der EU-Milchpulversektor bleibt auch 2022 mit Selbstversorgungsgraden zwischen 187 % bis 207 % in hohem Maße vom Absatz auf dem Weltmarkt abhängig.

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Noch vor der EU steht Neuseeland (NZ) an 1. Stelle beim Export im Welthandel. Die Milch-erzeugung in Höhe von 22 Mio. t bewegt sich an der Kapazitätsgrenze und wird sich 2022 nur unwesentlich verändern. Rd. 95 % der Milch wird in Form von verarbeiteten Milchprodukten exportiert. Vollmilchpulver soll 2022 mit 1,6 Mio. t Erzeugung und Export geringer ausfallen. Magermilch-pulver wird auf geringfügig erhöhte 0,355 Mio. t veranschlagt, die Mengen bleiben jedoch deutlich hinter früheren Jahren zurück. Das gilt auch für Erzeugung und Ausfuhr von Butter. Die bisher zu beobachtende zunehmende Herstellung von Käse - fast ausschließlich für Exportzwecke - soll sich 2022 nicht fortsetzen. Insgesamt wird das Exportangebot aus Neuseeland spürbar kleiner ausfallen und damit zu einer knapperen Versorgungslage auf dem Weltmarkt beitragen.

Die USA stehen hinsichtlich Erzeugung und Export an dritter Stelle auf Weltebene. Die Milchproduktion soll mit 103 Mio. t nur unwesentlich zunehmen. Der US-Frischmilchverbrauch geht seit Jahren in kleinen Einheiten zurück. Erzeugung und Verbrauch von Käse steigt dagegen mit moderaten Zuwächsen stetig an. Der zunehmende Export an Käse ist mit 0,41 Mio. t größer als die Einfuhren in Höhe von 0,19 Mio. t. Ein steigender Butterverbrauch von rd. 1 Mio. t soll auch in 2022 durch eine wachsende Inlandserzeugung und kleineren Importmengen gedeckt werden. Vollmilchpulver spielt in den USA eine untergeordnete Rolle. Dagegen müssen die wachsenden Magermilchpulvermengen in Höhe von 1,23 Mio. t zu rd. 75 % exportiert werden.

Indiens Kuhmilcherzeugung wächst jedes Jahr um 2 bis 5 %. Rd. 60 Mio. Kühe erzeugen geschätzte 98 Mio. t Milch; davon werden 85 Mio. t als Frischmilch verbraucht. Buttererzeugung und –verbrauch sind bis auf geringe Ausfuhrmengen deckungsgleich; das gilt auch für Magermilchpulver. Indien ist als 4.-größtes Produktionsgebiet in Sachen Milchmarkt weitgehend als Selbstversorger einzustufen.

Chinas Milcherzeugung reicht mit leicht erhöhten 35,5 Mio. t auch 2022 nicht aus, um die Eigen-versorgung zu decken. Das Reich der Mitte ist weltgrößter Importeur von Milchprodukten jeder Art. Im Falle von Vollmilchpulver führt China 64 % der Welthandelsmenge ein; bei Magermilchpulver beträgt der Anteil 30 %. Die steigenden Buttereinfuhren sind mittlerweile auf einen Marktanteil von 28 % gewachsen. Der globale Importanteil von Käse erreicht 8,5 %. Die chinesischen Importe von Milchprodukten zusammen sollen um 5,5 % wachsen. Der Hauptlieferant ist Neuseeland, das aber die steigende Nachfrage Chinas nicht decken kann. Die EU und die USA sind daher zunehmend gefragt.

Die Terminkurse für Milch und Milchprodukte an der Chicagoer Börse werden für das 1. Halbjahr 2022 um 6 % bis 8 % höher als im abgelaufenen Jahr gehandelt.

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