In den letzten Monaten kannten die Preise für Stickstoffdünger eigenlich nur eine Richtung, und zwar nach oben. Das hat sich nun geändert. Die internationalen Notierungen für Harnstoff haben einen empfindlichen Dämpfer bekommen. Denn China ist als Exporteur am Markt zurück und schraubt seine Ausfuhren kräftig hoch. Außerdem sinken die Produktionskosten, da Energie günstiger geworden ist. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die Gaskurse meistens nur verzögert auf Änderungen am Rohölmarkt reagieren.
Die Trendwende am Weltmarkt führt mittlerweile auch bei uns zu etwas schwächeren Harnstoffpreisen. Allerdings gilt das noch nicht für alle Regionen, denn viele Anbieter wollen erstmal ihre teurer eingekauften Vörräte zu Geld machen. Einige glauben überdies noch nicht an eine durchgehende Preisschwäche bei Stickstoffdüngemitteln. Die Forderungen für KAS und AHL bewegen in der Tat immer noch auf hohem Niveau. Das könnte sich allerdings ändern, wenn der Harnstoffmarkt weiter schwächelt. Außerdem entspannt sich durch die letzten Regenfälle auch die Lage auf den hiesigen Binnenwasserstraßen, Transporte werden also günstiger.
Falls Sie schon einen Teil Ihres Düngerbedarf für das kommende Frühjahr gekauft haben, sollten Sie mit weiteren Bestellungen noch etwas warten. Behalten Sie aber das Geschehen im Blick, um rechtzeitig reagieren zu könne, falls sich der Wind am Markt erneut dreht.