In Deutschland werden auf 12.000 Hektar Arznei- und Färbepflanzen angebaut. Damit können allerdings nur 15 Prozent des Bedarfs der pharmazeutischen, kosmetischen und Nahrungsergänzungsmittelindustrie gedeckt werden. Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) wirbt für den Anbau.
Der Anbau von Arznei- und Färbepflanzen eröffne interessierten Landwirten ein großes Potenzial, heißt es bei der FNR. Eine Erhöhung der Anbaufläche würde zudem einen Beitrag zur Artenvielfalt auf dem Acker leisten. Die Anbaupalette von Arzneipflanzen umfasst hierzulande derzeit rund 120 Arten. Den größten Anbauumfang haben in Deutschland momentan Kamille, Lein, Mariendistel, Pfefferminze, Sanddorn, Fenchel, Johanniskraut und Wolliger Fingerhut.
Pflanzliche Rohstoffe für die Pharmazie könnten einen zwar kleinen, nichtsdestotrotz wertvollen Beitrag zur Umsetzung einer biobasierten Wirtschaft leisten, so die FNR weiter. Sie stehen für Spezialwissen, hohe Wertschöpfung, höchste Qualitätsanforderungen und ein besonders breites Anbauspektrum. Gleichzeitig würde die Nachfrage der Gesellschaft nach pflanzlichen Alternativen im Gesundheits- und Kosmetiksektor steigen. Im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) betreut die FNR Forschungsprojekte zum heimischen Anbau von Kamille und weiteren Arzneipflanzen und informiert darüber. Informationen und Vorträge dazu stellt die FNR im Internet in ihrer Mediathek bereit.