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Körnerleguminosen lohnen sich weiterhin

Das Verbot von Pflanzenschutzmitteln auf ökologischen Vorrangflächen verunsichert Landwirte, die im Rahmen des Greenings Körnerleguminosen anbauen. Die Betriebsleiter in den Demo-Netzwerken Erbse/Bohne, Lupine und Soja denken nicht daran, damit aufzuhören. Sie nutzen die Vorteile der Hülsenfrüchte weiterhin.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Verbot von Pflanzenschutzmitteln auf ökologischen Vorrangflächen verunsichert Landwirte, die im Rahmen des Greenings Körnerleguminosen anbauen. Die Betriebsleiter in den Demo-Netzwerken Erbse/Bohne, Lupine und Soja denken nicht daran, damit aufzuhören. Sie nutzen die Vorteile der Hülsenfrüchte weiterhin, berichtet das Forschungsinstitut für biologischen Landbau.

 

Ab 2018 dürfen auf ökologischen Vorrangflächen keine Pflanzenschutzmittel mehr ausgebracht werden. Konventionelle Mitgliedsbetriebe der Demonetzwerke Erbse/Bohne, Lupine und Soja sind darüber nicht begeistert, sehen die Bestimmung aber durchaus gelassen, weil sich der Anbau für sie auch ohne Greening-Zuschuss lohnt.

 

„Die Demonetzwerkbetriebe bauen in der Mehrzahl schon lange Körnerleguminosen an und schätzen ihren Nutzen auch unabhängig von einer Prämie“, kommentiert Ulrich Quendt, Projektleiter des Demonstrationsnetzwerkes Erbse/Bohne. „Die in den letzten Jahren gestiegenen Erntemengen von Körnerleguminosen wurden für Landhändler, Futtermischer und Verarbeiter langsam interessant. Inzwischen suchen Marktpartner Körnerleguminosen sowohl als gentechnikfreie Eiweißfuttermittel wie auch für Produkte in der menschlichen Ernährung, beispielsweise Nudeln und Mehl. Mit der Nachfrage steigen die Preise“, so der Experte.

 

Netzwerk-Landwirte weiter überzeugt

 

Praktiker bestätigen dies. Thomas Sander, Betriebsleiter des Landwirtschaftsbetriebs Müller (Sachsen), machte die Erfahrung, dass durch staatliche Förderung die Preise zum Teil auch gedrückt wurden. „Wenn die Preise steigen, kann der Prämienverlust eventuell wieder ausgeglichen werden“, ist er überzeugt. „Außerdem helfen mir die Ackerbohnen in der Fruchtfolge ungemein, um Ungräser einzudämmen.“ Für Frank Bereuther, pflanzenbaulicher Leiter bei der Agrofarm Knau eG (Thüringen), ist ebenfalls klar, dass er auch 2018 nicht weniger Erbsen anbaut.

 

„Wir brauchen die Erbsen für die Fruchtartendiversifizierung und wir sind von ihren ackerbaulichen Vorteilen überzeugt“, erläutert Bereuther und ergänzt: „Durch die Erbsen verbessert sich die Bodenfruchtbarkeit. Wir schätzen sie zudem als gentechnikfreie eiweißreiche Futterkomponente für Zuchtsauen, Mastschweine und Milchvieh. Unsere Produkte vermarkten wir direkt im Hofladen. Der regionale Kreislauf kommt bei unseren Kunden sehr gut an.“

 

Auch die Landwirte des Demobetriebs Schlaitzer Landwirtschaftlicher Tierzuchtbetrieb GmbH in Sachsen-Anhalt haben starke Argumente, warum sie weiter Lupinen anbauen. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, Import-Soja komplett zu ersetzen, um in der regionalen Fleischvermarktung mit den Werbeslogans „Aufzucht mit heimischem Futter“ und „garantiert gentechnikfrei“ zu punkten. Deshalb brauchen sie die regional erzeugte Lupine als eiweißreiches Futtermittel.

 

Ulrich Quendt betont das Ergänzungspotenzial der verschiedenen Körnerleguminosen Erbse/Bohne mit Soja und Lupine: „In der Kombination der Körnerleguminosen und mit einer möglichen thermischen Aufbereitung kann der Futterwert noch gesteigert werden, was die heimischen Hülsenfrüchte noch attraktiver macht und den Anteil der Importfuttermittel verringert.“ Die Demonetzwerke der drei Hülsenfrüchte zeigen mit den Netzwerkbetrieben modellhaft, wie der Anbau gelingt. Darüber hinaus bringen sie Akteure entlang der Wertschöpfungskette in Kontakt und erschließen neue Wege, wie Körnerleguminosen verarbeitet und vermarktet werden können.

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