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Chinesischer Markt treibt Solarworld erneut in die Krise

Solarworld hat das Jahr 2016 mit einem Minus von 99 Mio. Euro abgeschlossen. Jetzt will der Konzern 400 Mitarbeiter entlassen und sich auf monokristalline Zellen konzentrieren.

Lesezeit: 3 Minuten

Einer der letzten großen Solaranlagenhersteller in Deutschland, die Solarworld AG aus Bonn, hat im Jahr 2016 zwar die Absatzmenge gegenüber dem Vorjahr um 19 Prozent auf 1.375 Megawatt (MW) steigern können. Trotzdem rutschte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf minus 26 Mio. € ab. Das vorläufige Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich auf minus 99 Mio. €., während es im Vorjahr noch minus 4 Mio. € waren.


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Darin sind zwar nach Konzernangaben Sondereffekte aus Wertberichtigungen in Höhe von -25 Mio. € enthalten. Trotzdem steckt der Konzern massiv in der Krise. „Im ersten Halbjahr 2016 hatten wir volle Auftragsbücher und Komplettauslastung unserer Fertigungen. Noch im 2. Quartal haben wir operativ wieder schwarze Zahlen geschrieben“, blickt Solarworld-Chef Frank Asbeck zurück. „Kalt erwischt“ worden sei Solarworld aber – wie andere Hersteller auch – Mitte des Jahres von der Entscheidung Chinas, den dortigen Markt faktisch zu beenden und die Überproduktion des Landes an Solarmodulen wieder komplett zu exportieren. Das sei erneut zu Dumpingpreisen geschehen, also unter Herstellkosten, so Asbeck. In der Folge seien die Preise in kürzester Zeit um 20 bis 30 Prozent gefallen.


SolarWorld war wie viele andere Hersteller auch gezwungen, die Produktion zu reduzieren und mit gesonderten Vertriebsmaßnahmen den Absatz zu fördern. Das habe die Bilanz für das Gesamtjahr verschlechtert. Eine Rückkehr zu einem nachhaltigeren Preisniveau sei so schnell nicht zu erwarten, sagt der Konzernchef. Die gegenwärtige Markterholung und die voraussichtliche Entscheidung, auch in der EU die Maßnahmen gegen chinesisches Dumping zu verlängern, helfe hier etwas. „Die Rückkehr zur Profitabilität hängt aber davon ab, dass es uns gelingt, durch die Fokussierung auf ausschließlich sehr hochwertige Produkte und durch Maßnahmen in allen Bereichen die Kosten zu senken“, kündigt Asbeck an.


Aus diesem Grund will SolarWorld im Laufe des Jahres 2017 ihre Geschäftsaktivitäten auf monokristalline Module fokussieren. Dies werde den Aufwand in Produktion, Vertrieb und Verwaltung deutlich reduzieren und zu einem Rückgang der Mitarbeiterzahl um rund 400  bei gleichzeitiger Steigerung der Modulabsatzmenge auf rund 2 Gigawatt bis 2019 führen. „Monokristalline Solarzellen und -module sind der multikristallinen Technologie in Leistung und Ästhetik überlegen. Hier sehen wir auch die größten Wirkungsgradpotenziale für die Zukunft“, begründet Asbeck die Entscheidung. Mit der Einführung der Mono-PERC-Technologie in die Massenfertigung erreiche Solarworld heute schon Modulleistungen von 300 Watt und mehr. 



Unter der Annahme, dass der Solarmarkt umkämpft bleibt, aber keine außergewöhnlichen Preisrückgänge eintreten, rechnet der Hersteller mit einem Anstieg des EBIT für das Jahr 2017 gegenüber 2016, wenngleich es noch negativ bleiben dürfte.  Die Absatzmengen sollen im aktuellen Geschäftsjahr steigen.


Die weltweite Nachfrage werde weiter wachsen, insbesondere in den Märkten, die nicht wie China abgeschottet sind. Asbeck rechnet weiter mit chinesischem Dumping. Die am stärksten wachsenden Märkte würden Asien, Europa, der arabische Raum und weiterhin die USA sein.





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