Die Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte sind im vergangenen Jahr deutschlandweit deutlich gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes belief sich die betreffende Teuerungsrate im Zeitraum Januar bis November 2011 im Vergleich zum Vorjahr auf 13,9 %.
Sowohl die Preise für pflanzliche Produkte als auch die für tierische Erzeugnisse zogen an. Die Einkaufspreise landwirtschaftlicher Betriebsmittel erhöhten sich in der Berichtsperiode nach den Berechnungen der Statistikbehörde um 10,1 % im Mittel.
Bei den Erzeugerpreisen forstwirtschaftlicher Produkte habe das Erlösniveau von Januar bis November 2011 um durchschnittlich 18 % über dem Stand des Vergleichszeitraums von 2010 gelegen, berichtete das Amt außerdem. Die Preise für Stammholz- und Stammholzschnitte hätten sich dabei um diese 18 % erhöht, die für Industrieholz um 19 %. Der Preisindex für Holzprodukte zur Energieerzeugung sei um 14 % gestiegen.
Heu und Stroh begehrt
Der Preisanstieg bei der pflanzlichen Erzeugung belief sich 2011 auf 15,9 % und war vor allem auf die Teuerung von Getreide, Futterpflanzen und Obst zurückzuführen. Der Preis für Getreide einschließlich Saatgut stieg im Vergleich zu Januar bis November 2010 um 34,0 %. Neben den Einflüssen des Weltmarktes dürften sich auf diese Preissteigerung auch die geringeren Erntemengen im Jahr 2011 in Deutschland ausgewirkt haben, erläuterten die Statistiker. Futterpflanzen - Heu und Stroh - seien bei einer Preisanhebung um 29,0 % ebenfalls deutlich teurer gewesen. Bei beiden Produkten hätten die ungünstigen Witterungsverhältnisse, beim Stroh habe zusätzlich der verringerte Getreideanbau zu einem Rückgang des Angebots geführt. Aus den beiden früher kaum beachteten Erzeugnissen seien dadurch 2011 begehrte Wirtschaftsgüter geworden, die entsprechend deutlich teurer geworden seien.
Höhere Futtermittelpreise durchgeschlagen
Wie die Wiesbadener Statistiker außerdem feststellten, erhöhten sich die Preise für die tierische Erzeugung im vorigen Jahr bezogen auf den Zeitraum Januar bis November um durchschnittlich 12,5 %, die für Schlachttiere dabei um 10,8 %. Auf dem Fleischmarkt habe sich im vergangenen Jahr die erhöhte Nachfrage aufgrund einer wachsenden Weltbevölkerung und eines steigenden Wohlstandes insbesondere in den Schwellenländern bemerkbar gemacht, stellte die Behörde fest.
Die erhöhte Nachfrage nach Fleisch und gleichzeitig steigende Weltmarktpreise für Futtermittel hätten die Preise für Schweine- und Rindfleisch auch auf dem deutschen Markt spürbar steigen lassen. Gemäß den Berechnungen des Statistischen Bundesamtes verteuerten sich hierzulande angebotene Schlachtrinder um 14,9 %, Schlachtschweine um 8,2 % und Geflügel um 12,3 %. Auch die Preise für Milch hätten sich relativ deutlich erhöht, und zwar um 16,4 %. Nur die Preise für Eier seien im Vergleich zum Niveau von Januar bis November 2010 gesunken, nämlich um 7,7 %. (AgE)