Das Europaparlament forderte vergangene Woche, die Kommission solle prüfen, inwieweit die Mitgliedstaaten durch ihre Programme zur ländlichen Entwicklung Maßnahmen unterstützen könnten, die für die Anschaffung von Geräten für diese Kennzeichnung notwendig werden. Außerdem soll die EU-Kommission bis spätestens 31. Dezember 2009 klären, ob die elektronische Kennzeichnung überhaupt notwendig ist. Die Kommission hatte Mitte November angekündigt, dass die elektronische Kennzeichnung auf Ende 2009 verschoben werden soll, nachdem diese Verpflichtung ursprünglich Anfang nächsten Jahres in Kraft treten sollte. Die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) hatten damit eine Forderung durchgesetzt. Geltend gemacht hatten COPA und COGECA die hohen Kosten der Kennzeichnung, die sie auf bis zu 15 % des Produktionswertes bezifferten. Ins Feld hatten die Dachverbände außerdem die Belastungen der Branche durch die Blauzungenkrankheit und die Ausbrüche der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Großbritannien geführt. Die Haltung kleiner Wiederkäuer ist in der Europäischen Union in den vergangenen Jahren stetig zurückgegangen. Im nächsten Jahr wird in der EU gegenüber 2007 eine Abnahme der Bruttoerzeugung an Schaf- und Ziegenfleisch auf 1,11 Mio. t erwartet.